Seit November sitzt der 82-jährige Journalist und Medienunternehmer Helmut Markwort für die FDP im bayerischen Landtag. Nun sollte der ehemalige „Focus“-Herausgeber die Liberalen auch im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (BR) vertreten. Doch das Gremium stimmte der Personalie nicht zu.
Alle Landtagsfraktionen dürfen Vertreter in den Rundfunkrat entsenden, also in das Kontrollorgan, das über den BR wacht. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur „dpa“ hat der Rundfunkrat allerdings Bedenken gegenüber einer Berufung Markworts angemeldet. Die Räte befürchten Interessenkonflike, da Markwort an privaten Hörfunksendern wie Antenne Bayern Beteiligungen hält. Der Rundfunkrat forderte – wie „dpa“ berichtet – den Landtag auf, einen alternativen Kandidaten zu benennen. Markwort kritisierte die Entscheidung und erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur, der BR wolle „sich seine Kontrolleure selbst aussuchen“. Der Fall könnte schlussendlich vor Gericht landen.
Im 50-köpfigen Rundfunkrat sitzen Vertreter von verschiedenen weltanschaulichen und gesellschaftlichen Gruppen. Der Landtag entsendet zwölf Vertreter, die entsprechend dem Stärkeverhältnis der Fraktionen aufgeteilt werden.