Deutschlandradio-Intendant Dr. Willi Steul zeigte sich zufrieden mit den Empfehlungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF), die heute als 20. KEF-Bericht in Mainz den Vertretern der Bundesländer übergeben wurden. „Mit dem Ergebnis kann Deutschlandradio in der Finanzierungsperiode 2017 bis 2020 seinen soliden Kurs weiter fortsetzen“, so Intendant Dr. Willi Steul. Dabei sei natürlich nicht in jedem Einzelfall eine völlige Übereinstimmung zwischen der Körperschaft und den Feststellungen der Kommission erzielt worden. Dies sei, so Steul, in einem solchen Verfahren auch nicht zu erwarten. Der künftige Anteil am monatlichen Rundfunkbeitrag in Höhe von 0,49 Euro (bisher 0,48 Euro) wird die Arbeit und die Fortentwicklung des nationalen Hörfunks in den kommenden vier Jahren gewährleisten.
Besonders positiv ist dabei aus Sicht von Deutschlandradio, dass die KEF das Projekt „Digitaler Hörfunk“ weiter stützt. Die knapp 64 Millionen Euro, die Deutschlandradio hierfür im Zeitraum 2017 bis 2020 aus den Beitragsmitteln erhalten soll, werden in einen weiteren offensiven Ausbau des Sendernetzes investiert (die Landesrundfunkanstalten der ARD erhalten hierfür fast 90 Millionen Euro). Schon Mitte 2016 erreichen die Deutschlandradio-Programme mit DAB+ eine höhere Flächenabdeckung als über UKW. Im Jahr 2020 wird der mobile Empfang in über 99 Prozent der Fläche Deutschlands möglich sein und nahezu 95 Prozent der Menschen im Bundesgebiet werden dann Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen mittels DAB+-Gerät hören können.
„Für uns als nationalen Programmanbieter ist die durchgehende Digitalisierung des Hörfunkempfangs von strategisch höchster Bedeutung. Außerdem erreichen wir operativ damit eine technische Reichweite, die uns für nahezu alle Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in Deutschland empfangbar macht. Deshalb ist es für uns von zentraler Bedeutung, dass die KEF hier einen wichtigen Meilenstein setzt“, so Intendant Dr. Willi Steul. Nunmehr seien auch die übrigen Akteure aufgefordert, sich der Herausforderung offensiv zu stellen. „Für eine angezogene Handbremse bei der Digitalisierung des Hörfunkempfanges gibt es keinen Anlass“, unterstreicht der Deutschlandradio-Intendant.
Für die Wirtschaftlichkeit des Umstiegs von der analogen UKW zur digitalen DAB+-Verbreitung ist es dabei essenziell, die Übergangszeit, in welcher in beiden Standards gesendet werden muss (Simulcast-Phase), so kurz wie möglich zu halten. Auf diesen Zusammenhang weist auch die KEF in ihrem nun vorliegenden 20. Bericht deutlich hin. Sie betrachtet deshalb auch erstmalig die Kosten für diese Verbreitungswege als wirtschaftliche Einheit. Nach Einschätzung von Deutschlandradio ist dies ein wichtiges Signal für die Übergangsstrategie. Diese Phase müsse auch durch politische und öffentliche Kommunikation sowie ein entsprechendes Marketing gestützt werden. Zu diesem Zweck wird der Sender bereits in diesem Frühjahr in enger Abstimmung mit der ARD und den übrigen Akteuren seine eigenen Aktivitäten ausbauen und arbeitsteilig fokussieren. „Wir glauben an den Erfolg von DAB+ und werden unseren Beitrag dafür leisten, dass der digitale Hörfunk ein Erfolg wird. Wenn es dann eine große Gemeinschaftsleistung von Hörfunkanbietern, Regulatoren, Politik, Netzbetreibern sowie Geräteherstellern und Handel gibt, wird der Umstieg ganz sicher gelingen“, so Dr. Willi Steul abschließend.