Am 30. Juni 2017 wird das analoge Fernsehprogramm von Unitymedia eingestellt. Der führende Kabelnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg setzt damit einen weiteren Meilenstein bei der Volldigitalisierung der Kabelnetze in Deutschland. In absehbarer Zukunft könnten auch analoge UKW-Kabelradioprogramme eingestellt werden. Damit steht die UKW-Verbreitung der Hörfunksender im Kabelnetz auf dem Spiel.
Zu möglichen Auswirkungen auf die Radioverbreitung im analogen Kabel warnt Claus Grewenig, Geschäftsführer des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT),: „Für die Privatradios ist UKW via Kabel ein elementar wichtiger Verbreitungsweg. Deshalb geht der VPRT davon aus, dass die UKW-Verbreitung im Kabel erhalten bleibt und dafür eine Lösung gefunden werden muss. Private Radioprogramme müssen künftig auch digital vollständig abgebildet werden, da Radio ein digitales Must Carry bislang fehlt. Es darf keine privilegierte Berücksichtigung öffentlich-rechtlicher Programme geben, wie sie jetzt schon teilweise zu beobachten ist.“
Auf radioWOCHE-Nachfrage bei Unitymedia heißt es, dass die anlogen Radioprogramme auch über das Datum hinaus auf Sendung bleiben werden. Allerdings räumte Unitymedia ein, dass man eine komplette Digitalisierung des Kabelnetzes anstrebe. Einen Zeitpunkt nennt der Kabelnetzbetreiber jedoch nicht.