Mit dem Kurt-Magnus-Preis 2016 sind am heutigen Donnerstag in Frankfurt vier junge Radiotalente ausgezeichnet worden. Den ersten Preis, dotiert mit 9.000 Euro, erhielt Nilofar Elhami vom Deutschlandradio. Die Autorin war eineinhalb Jahre alt, als sie mit ihren Eltern aus dem Iran fliehen musste. Es ist ein Land, das sie aus politischen Gründen derzeit nicht besuchen kann. Die Reise an Sehnsuchtsorte dort, die sie nur in ihrem Kopf unternehmen kann, schildert sie in einer eindringlichen Reportage.
Deutschlandradio-Programmdirektor Andreas-Peter Weber zeigte sich hoch erfreut über die Auszeichnung: „Frau Elhami ist eine großartige junge Journalistin. Ihr nun gewürdigter Beitrag hat sowohl die Jury als auch das Publikum bei der Preisverleihung zutiefst berührt. Ich bin dankbar und stolz darauf, dass wir solch eine versierte Kollegin im Team von DRadio Wissen haben.“
Nilofar Elhami (33) studierte in ihrem Exil-Land Schweden Journalistik und arbeitete zunächst für Tageszeitungen und Radio. Aufbaustudiengänge führten sie nach Berlin und Leipzig, wo sie 2014 den Master of Arts im Fach Journalistik machte. Seit 2012 arbeitet sie für das Programm DRadio Wissen. Ihre Reportage „Reise in den Iran – Überall, wo ich gehe, bist Du bei mir im Herzen“ war bereits für den Deutschen Radiopreis nominiert. „Nilofar Elhami gelingen völlig neue Zugänge zu ihren Themen, indem sie den Schilderungen und Reflexionen ihrer Gesprächspartner Raum gibt und so einen alternativen Zugang kreiert: die indirekte Reportage“, erläutert die Jury. Damit sei es ihr möglich, gedanklich in ein für sie verschlossenes Land zu reisen, in die nur scheinbar banale Alltäglichkeit zufälliger Krankheitsgeschichten einzutauchen und ihre allgemeine Bedeutsamkeit herauszuarbeiten.