Südtirol wird in Kürze die ersten UKW-Sendeanlagen abschalten. Die Rundfunkanstalt Südtirol RAS betreibt seit mehreren Jahren zwei DAB-Sendenetze (Digital Audio Broadcasting), über die 22 Digitalradioprogramme übertragen werden. Sie erreichen mittlerweile 99,3 Prozent der Südtiroler Bevölkerung, deshalb hat die Landesregierung jetzt grünes Licht für den Plan zur Abschaltung von UKW-Sendeanlagen gegeben.
Ab dem 5. Dezember werden UKW-Sendeanlagen der RAS mit den drei ORF-Hörfunkprogrammen (Ö1, ORF-Radio Tirol, Ö3) abgeschaltet, und zwar in Antholz, Karthaus im Schnalstal, Rauth (Deutschnofen), St. Gertraud im Ultental, Wengen im Gadertal und Wiesen/Pfitsch. Das bringt eine Kostenersparnis mit sich. Um das UKW-Sendenetz mit 226 Sendeanlagen in vollem Umfang weiter betreiben zu können, müssten die mittlerweile über 30 Jahre alten Sendegeräte zu Investitionskosten von rund 200.000 Euro pro Jahr ersetzt werden, heißt es von der RAS. Zudem verringern sich durch die geplante Abschaltung der Stromverbrauch und die laufende Wartung
Im Laufe des kommenden Jahres sind weitere Abschaltungen von UKW-Sendeanlagen der RAS in Aberstückl im Sarntal, Graun im Vinschgau, Kurzras im Schnalstal, Prags, Ratschings, Ritten und Welschnofen vorgesehen.
Zu Beginn werden nur UKW-Anlagen in Gebieten abgeschaltet, in denen der UKW-Empfang weiterhin von einer entfernteren Anlage in verminderter Qualität gewährleistet ist. Um keine Irritationen aufkommen zu lassen, Südtirol wird also nicht wie Norwegen UKW in näherer Zukunft komplett abschalten. Die Provinz wird allerdings die UKW-Netze der RAS ausdünnen und DAB+ als gleichwertigen oder primären Verbreitungsweg betrachten.