Der polnische Landesrat für Rundfunk und Fernsehen (KRRiT) wird in den nächsten Wochen fünf UKW-Frequenzen ausschreiben, über die rund 1,5 Millionen Menschen erreicht werden können. Darunter sind Frequenzen in den Großstädten Stettin (Szczecin), Breslau (Wroclaw) und Białystok, allein diese drei Metropolen zählen zusammen 1,3 Millionen Einwohner. Auf einer neu veröffentlichten Liste der Medienregulierer stehen weitere freie Frequenzen in Großstädten wie Bydgoszcz, Kielce, Łódź und Lublin, über die noch einmal mindestens 1,5 Menschen erreicht werden könnten. Für diese ist aber noch kein konkretes Freigabedatum bekannt. Aktuell ausgeschrieben ist bereits eine Frequenz im masurischen Ełk (90,1 MHz).
Während in Deutschland nur noch wenige Großstadt-Frequenzen ausgeschrieben werden, lagen in Polen einige Frequenzen brach oder wurden neu gefunden. Im Oktober des vergangenen Jahres wurden zwei Konzessionen für die ehemaligen Frequenzen von Radio Bajka (Märchen), über die in Warschau 1,7 Millionen und in Krakau 0,77 Millionen Menschen erreicht werden können, an den neuen Anbieter Radio WNET vergeben. In Polen werden die Kosten für eine Sendelizenz nach der Anzahl der im Verbreitungsgebiet lebenden Menschen berechnet. Radio WNET muss für seine Frequenzen ca. 115.000 Euro für 10 Jahre bezahlen, eine Ratenzahlung ist möglich.
Wer in polnischen Großstädten durchstarten möchte, muss mit großer Konkurrenz rechnen. In Warschau sind bereits heute 27 Programme auf UKW zu empfangen, weitere Programme aus dem Umland strahlen in Teile der polnischen Hauptstadt hinein. Auch in anderen Großstädten sind es nicht selten bis zu 20 Programme.
Neuer Service
Einen Überblick, welches Programm wo zu empfangen ist, veröffentlichte der polnische Landesrat für Rundfunk und Fernsehen bisher jährlich in einem Bericht. Mit einem neuen internetbasierten Service will der Regulierer nun mehr Überblick bieten. Unter mapy.krrit.gov.pl werden die offiziellen technischen Reichweiten der Sender auf einer Karte eingeblendet. Der Homepage-Besucher kann zuerst seinen Standort suchen und dann ein oder mehrere Programme einblenden lassen. Die aktuelle Version liefert die Senderstandorte und Reichweiten von 19 Programmen. Die KRRiT verspricht demnächst das Angebot auf weitere Programme zu erweitern. Berührt der Internetnutzer die Marker auf der Karte, werden der Programmname, die Frequenz, Strahlungsleitung und Nummer der Konzession eingeblendet. Alle Konzessionen und die Begründungen dazu können auf der KRRiT-Homepage abgerufen werden.