Podcasts haben in den vergangenen Jahren den Sprung aus der Nische geschafft. Doch hapert es noch oft an wissenschaftlichen Studien und detaillierten Daten über die deutsche Podcast-Community. Christiane Attig von der Professur für Angewandte Gerontopsychologie und Kognition der Technischen Universität Chemnitz ist deshalb der Frage nachgegangen, wer im deutschsprachigen Raum überhaupt Podcasts produziert und was die Faszination des Mediums ausmacht.
Mit einem Online-Fragebogen erfasste die Forscherin die Daten von 653 Podcasterinnen und Podcastern. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Großteil der Podcaster männlich, mittelalt und gebildet ist. Demnach waren 73 Prozent der Stichprobe männlich, 40 Prozent zwischen 31 und 40 Jahre alt und rund 65 Prozent verfügten über einen Hochschulabschluss. Bei den abgefragten Persönlichkeitsmerkmalen, stachen vor allem eine ausgeprägte Offenheit für Erfahrungen und die Denkfreude sowie eine deutlich linke politische Einstellung hervor.„Diese drei Variablen hängen miteinander zusammen und zeigen, dass die Podcastenden in der Stichprobe eher progressiv, neugierig und wissbegierig sind. Das Podcasten vermag wahrscheinlich diese Bedürfnisse besonders gut zu stillen“, sagt Attig.
Viele fassen Podcasts noch eher als ein Hobby auf, so gaben rund 77 Prozent der für die Studie Befragten an, dass sie keine finanziellen Interessen mit der Produktion des Podcasts verfolgen. Die häufigsten Podcastgenres, denen sich die Studienteilnehmer widmen, sind mit großem Abstand Gesellschaft/Kultur sowie Spiele/Hobbys, Wissen/Wissenschaft und TV/Film.