Bei den Endspielen der Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2021 und der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 werden bei den ARD-Radioprogrammen erstmals Reporterinnen am Mikrofon sitzen. Das EM-Finale wird von Julia Metzner vom SWR kommentiert werden. Die Entscheidung, wer beim WM-Finale zum Einsatz kommt, steht noch aus.
„Dieser gemeinsame und einstimmige Beschluss der Direktorinnen und Direktoren sollte ein Zeichen sein, dass es uns ernst ist und wir Frauen im Sport voranbringen wollen. Vor fast fünf Jahren haben wir bereits beschlossen, dass bei Sportgroßveranstaltungen 30 Prozent der On-Air-Stimmen im Radio weiblich sein sollen. Das ist ein klares Ziel für die überwiegend männlichen Sportchefs gewesen, das sie nach aktueller Planung auch in diesem Jahr bei beiden Sportgroßveranstaltungen erreichen werden“, sagt Valerie Weber, WDR-Programmdirektorin und Vorsitzende der ARD-Audioprogrammkonferenz, über die getroffene Entscheidung. „Ein tolles Zeichen der Sportchefs und auch eine Verbeugung vor der langjährigen Sportfunkchefin Sabine Töpperwien. Sie hat mit ihrem Zitat, dass sie es wohl nicht mehr erleben wird, dass eine WM im Finale von einer Frau kommentiert wird, den Ball bei uns Chefs ins Rollen gebracht„, so Weber weiter.
Julia Metzner als Reporterin für EM-Finale nominiert
„Ich freue mich, dass die täglich gelebte Praxis im ARD-Hörfunk, Frauen in der vordersten Reihe einzusetzen, auch bei der EURO sicht- und hörbar wird. Die Sportfunkleiter*innen der ARD haben Julia Metzner (SWR) als Reporterin für das Finale der Fußball-Europameisterschaft nominiert. Julia Metzner kommentiert regelmäßig vor acht Millionen Zuhörer*innen in der Bundesliga-Konferenz der ARD-Hörfunkwellen und macht dort einen tollen Job. Sie hat dieses Finale verdient“, so Steffen Simon, Teamchef der EURO 2020 für die ARD.
„Ich bin überwältigt und sprachlos. Bis diese Woche hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass tatsächlich eine Frau das Endspiel einer Weltmeisterschaft kommentieren darf. Ich freue mich für meine Nachfolgerinnen sehr, dass sie jetzt gleich zweimal eine solche Chance bekommen,“ sagt Sabine Töpperwien, die den Beschluss, dass eine Frau das WM-Finale in Katar moderieren wird, gerahmt überreicht bekam. Töpperwien hatte vor einer Woche öffentlich bekanntgegeben, dass sie vorzeitig in den Ruhestand geht.