Jahrzehntelang war Hanna Pfeil eine der populärsten Radiostimmen des Hessischen Rundfunks (hr). Am 18. November ist die beliebte Moderatorin im Alter von 97 Jahren in Frankfurt verstorben.
Programmdirektorin Gabriele Holzner würdigt die Radiolegende mit der markanten Stimme: „Gut gelaunt, liebenswert, herzlich und über Jahrzehnte präsent, gehörte sie bei ihren Fans fast schon zur Familie.“ Nach Schauspielschule und Dolmetscherausbildung startete die 1925 in Köln geborene Hanna Pfeil ihre Karriere als Sprecherin des DDR-Radios in Leipzig. 1955 blieb sie nach einem Urlaub in der Bundesrepublik im Westen und kam zum hr nach Frankfurt. Dort hatte sie nach kurzer Probezeit als „Fräulein Pfeil“ wegen ihres Charmes und ihrer Kultiviertheit den ebenso legendären Programmdirektor Hans-Otto Grünefeldt als Fürsprecher gewonnen. Die erste von ihr moderierte Sendung hieß „Lieblingsmelodien unserer Hörer“. Ab 1959 war sie regelmäßig gemeinsam mit dem 1994 verstorbenen Hans-Joachim Sobottka im beliebten hr1-Verkehrsmagazin „Eile mit Weile“ zu hören.
Nach rund zwei Jahrzehnten und mehr als tausend Sendungen setzte das „hr-Traumpaar“ (Frankfurter Neue Presse,1986) die erfolgreiche Zusammenarbeit ab 1979 im damals noch jungen Programm hr3 mit der Sendung „Vergnügt ins Wochenende“ fort. Ab 1984 war Hanna Pfeil zudem – im Wechsel mit Elmar Gunsch – in der Sendung „Dein ist mein ganzes Herz“ zu hören. Außerdem moderierte sie beliebte langjährige Sendungen wie „Schlagerlotto“, „Allein gegen Alle“ und „Postkarte genügt“.
1985 ging Hanna Pfeil zwar offiziell in den Ruhestand, moderierte danach aber immer wieder noch bis 2003 die hr4-Sendung „Wünsch Dir was“. Für „hervorragende publizistische Leistungen zur Förderung der Sicherheit im Straßenverkehr“ wurden Hanna Pfeil und Hans-Joachim Sobottka mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Team-Preis der Christophorus-Stiftung.