Rundfunk- und Verwaltungsrat des Hessischen Rundfunks haben am 3. Februar in ihren Sitzungen neue Vorsitzende und die stellvertretende Rundfunkratsvorsitzende gewählt.
Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat in seiner heutigen Sitzung Harald Freiling zum neuen Vorsitzenden gewählt. Freiling, seit 2001 Mitglied des hr-Rundfunkrats, ist von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in den Rundfunkrat entsandt. Dr. Miriam Dangel, seit 2021 als Vertreterin des Hessischen Bauernverbands e. V. Mitglied im hr-Rundfunkrat, wurde vom Gremium zur stellvertretenden Rundfunkratsvorsitzenden gewählt. Beide sind für den Zeitraum von zwei Jahren bis zum 31.12.2024 gewählt.
Auch der hr-Verwaltungsrat wählte in seiner heutigen Sitzung seinen neuen Vorsitzenden: Dr. Hejo Manderscheid, seit 2016 Mitglied im Verwaltungsrat, zuvor von 2012 bis 2016 als Vertreter der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände im hr-Rundfunkrat. Kristin Gesang, die von den hr-Beschäftigten in den Verwaltungsrat gewählt wurde, bleibt stellvertretende Vorsitzende des Gremiums.
Die beiden neuen Gremien-Vorsitzenden, Harald Freiling und Hejo Manderscheid, bedankten sich für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen und betonten: „Uns ist die Notwendigkeit von Veränderungen sehr bewusst. Die im Zuge des RBB-Skandals und der Debatte um eine Reform der ARD deutlich artikulierte Kritik an den Aufsichtsgremien hat auch im Rundfunkrat und im Verwaltungsrat des hr zu einer verstärkten Diskussion über Arbeitsweisen und Selbstverständnis geführt.“ Der hr habe bereits in der Vergangenheit Maßnahmen für einen verantwortlichen und transparenten Umgang mit den Beitragsgeldern ergriffen, jetzt müsse sich der hr programmlich und wirtschaftlich auf veränderte Anforderungen einstellen, um das Fortbestehen als eigenständige Landesrundfunkanstalt in der Region zu sichern. Rundfunkrat und Verwaltungsrat würden diese Reformen kritisch begleiten und die ihnen im Rahmen der jüngsten Änderungen im Medienstaatsvertrag zugewiesenen Aufgaben wahrnehmen. Der Verwaltungsrat werde weiterhin auf eine „wirtschaftliche und sparsame Haushalts- und Wirtschaftsführung“ achten. Auf den Rundfunkrat kämen neue Aufgaben bei der Festlegung „inhaltlicher und formaler Qualitätsstandards“ für das Gemeinschaftsprogramm der ARD zu.
Als vordringliche Aufgaben des Rundfunkrats nannten Freiling und Dangel die Öffnung und eine stärkere Transparenz der Arbeit des Rundfunkrats und einen verstärkten Dialog mit den Nutzerinnen und Nutzern über die Angebote des hr. Außerdem soll die Fortbildung der Mitglieder der Aufsichtsgremien gestärkt und professionell unterstützt werden. Dass der Rundfunkrat an dem Prinzip der ehrenamtlichen Aufsicht in Vertretung der Allgemeinheit nicht rütteln wolle, habe er in seiner Erklärung zum RBB-Skandal vom 23.9.2022 bekräftigt.
Freiling, Manderscheid, Dangel und Gesang begrüßten die Ergänzung des hr-Gesetzes, wonach die bestehende Geschäftsstelle von Rundfunkrat und Verwaltungsrat personell und sächlich so auszustatten ist, dass sie die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder der Gremien noch wirksamer unterstützen kann. Sie betonten: „Dies ist auch deshalb dringend geboten, um den notwendigen Generationenwechsel in den Gremien zu realisieren und zukünftig auch Menschen mitten im Berufsleben für die Aufgaben eines oder einer Vorsitzenden zu gewinnen.“
Insgesamt werden Rundfunkrat und Verwaltungsrat nach den Worten der neuen Vorsitzenden die notwendigen Veränderungen zügig anpacken und umsetzen: „Dabei wollen wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Intendanten, der Geschäftsleitung und der Personalvertretung fortsetzen, wie wir sie im hr praktizieren und schätzen, aber auch die Grenzen aufgrund unterschiedlicher Aufgaben und Rollen deutlicher markieren, wo dies erforderlich ist.“