Ab heute startet RPR1. fünf Wochen lang eine der größten landesweiten Radioaktionen: „1000 Herzen für Rheinland-Pfalz“. Eine wichtige, aufrüttelnde Aktion für die Gesellschaft, lebenswichtig, aber vor allem für die Tausende Menschen, die ohne ein Spenderorgan sterben werden. Der Aufruf dringt durch: „Mein Herz für Rheinland-Pfalz!“.
Es sollen nicht nur die Menschen erreicht werden, die sich für das Thema interessieren, sondern im landesweiten Programm will man zusammen mit der Krankenkasse IKK für die Organspende werben, die Hörer: innen wachrütteln, die sich vielleicht niemals damit beschäftigen wollten.
Etwa 8.500 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. 2021 gab es bundesweit 933 Organspender: innen. Das entspricht 11,2 Organspender: innen je eine Million Einwohner. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland steht zwar einer Organ- und Gewebespende positiv gegenüber, was sich aber laut Anabel Becker, zuständige Referentin bei der „Initiative Organspende Rheinland-Pfalz“, „leider nicht in der Zahl der Organspendeausweise widerspiegelt. Gerade im letzten Jahr hatten wir einen enormen Einbruch, der lässt sich zum Teil auf die Corona-Pandemie zurückführen- aber auch am Pflegenotstand und am Ärztemangel. Diese Zahlen sind für uns alarmierend“.
„Fünf Wochen lang befassen wir uns intensiv mit den Organspendeempfänger: innen, Experten kommen zu Wort, Professoren und Menschen, die auf ein Spenderorgan warten und mit dem Tod ringen“, sagt RPR1.-Programmchef Andreas Holz.
Experten, wie Prof. Dr. med. Philip Wenzel, Kardiologe am Universitätsklinikum Mainz, geben tiefe Einblicke in die Herausforderungen von Organtransplantationen: „Die Operation an sich ist für einen routinierten Herzchirurgen technisch keine große Herausforderung, aber natürlich kann man nicht von ‚Routine‘ sprechen, wenn im Jahr in Deutschland bloß 300 Herztransplantationen durchgeführt werden. Man muss wissen, dass die Herztransplantation nur sehr wenigen Menschen zuteilwird, die auf ein Organ warten. Deutschland ist ein Land mit über 80 Millionen Einwohnern und vielen zehntausend Patienten, die eine schwere Herzschwäche haben, also merkt man schon einen sehr großen ungedeckten Bedarf.“
Tamara Schwab, 32 Jahre, aus Roth, ist eine der wenigen Organspendeempfängerinnen, die ein Spenderherz bekommen haben und ihr so ein zweites Leben geschenkt wurde. Sie hat auf die Frage was man tun kann , eine einfache, klare Antwort: „In dem man einen Organspendeausweis beantragt, zeigst du Herz“.
Mit der Aktion „1000 Herzen für Rheinland-Pfalz“ will es RPR1. schaffen, dieses Tabu-Thema zu brechen und 1.000 Rheinland-Pfälzer: innen dazu zu bewegen, einen Organspendeausweis auszufüllen. Auf www.rpr1.de kann man ab sofort und direkt seinen Organspendeausweis herunterladen. Auch gibt es dort Antworten auf die wichtigsten Fragen.
„Werde Teil der Initiative! Zeig‘- und schenk uns Dein Herz!“ dafür plädiert John Seegert, RPR1.- Moderator, der unzählige emotionale Gespräche mit Betroffenen und intensive Experten-Interviews geführt hat.
Jeder der sich einen Organspendeausweis durch die Aktion beantragt, bekommt als Dankeschön und als Symbol der Verbundenheit ein Armbändchen mit der Aufschrift: „Mein Herz für Rheinland-Pfalz!“. Auch beim diesjährigen Rheinland-Pfalz Tag in Bad Ems (16. – 18. Juni 2023) wird alles auf der RPR1. Bühne im Zeichen der Aktion „1000 Herzen für Rheinland-Pfalz“ stehen.