Mit Hoamatwelle zieht sich ein weiteres Privatradio von DAB+ zurück. Das mitten im Lockdown, Anfang April 2020 auf DAB+ gestartete Programm, wird seinen Sendebetrieb auf DAB+ zum 31.03.2024 einstellen. Fehlende Werbeeinnahmen werden auch beim Straubinger Privatsender als Grund angegeben.
Als Hoamatwelle 2020 auf DAB+ gestartet wurde, war Senderchef Markus Schwannberger noch froher Hoffnung: „Eigentlich war der Plan, dass wir das Team der Hoamatwelle schnell aufstocken. Vielleicht war es aber auch der Termin für die UKW-Abschaltung, der damals noch deutlich vor der heutigen Planung lag und Anlass zu positiven Prognosen gab“. In der Tat ging man damals von einer UKW-Abschaltung im Jahr 2025 aus. Markus Schwannberger, genannt Schwany, hätte so nur fünf Jahre überbrücken müssen.
Aber schon der Start war alles andere als einfach: „Sendestart war der 1. April 2020, dann ging Deutschland in den Lockdown und die Wirtschaft in den Keller. Somit war der anfängliche Plan als erstes vom Tisch“. Wie alle anderen Radiosender hatte auch Schwany mit fehlenden Werbeeinnahmen zu kämpfen. Hinzu kommt die spezielle Zielgruppe in einem begrenzten DAB+ Sendegebiet, die eine Vermarktung nahezu unmöglich gemacht hat. „In unserem Fall lag es sicherlich nicht an den Hörerzahlen, das zeigte sich nach Bekanntwerden des Abschalttermins und den täglichen Anrufen und Mails, die uns erreicht haben“, so Schwannberger weiter.
Die letzten Jahre hat Markus Schwannberger den Sender damit privat aus eigener Kasse über DAB+ finanziert. So zeigt er sich auch enttäuscht von denen, die DAB+ in Deutschland vorantreiben wollen: „Es stimmt mich nachdenklich, wenn in Bayern ein Sender mit Blasmusik und Volksmusik nicht überleben kann, ist es doch ein Teil unseres Brauchtums und unserer Kultur. Hier sollten sich vielleicht ein paar Damen und Herren Gedanken machen. Dass es auch anders geht, sieht man bei den Nachbarn in Österreich. Aber vielleicht hören wir dann irgendwann in den Festzelten und Veranstaltungen nur noch Pop usw., da kein Musikant mehr Interesse hat, dass er in einer Blaskapelle oder Volksmusikgruppe musiziert.“
Ab Ostermontag ist Hoamatwelle dann nur noch im Internet unter schwany.de in einer abgespeckten Form zu hören. „Grund ist, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten alle unsere Sender auf 320 kbps umstellen und ein paar technische Veränderungen vornehmen“, so Schwany.
„Nach der Umstellung dann wieder mit Nachrichten und alten neuen moderierten Sendungen. Die Hoamatwelle wird sozusagen ein Best of der Schwany-Sender sein, zu denen 2024 noch weitere dazu kommen“, so Inhaber Markus Schwannberger abschließend.