Die Amazon-Tochter Audible will in den USA jetzt auch am Podcast-Boom teilhaben und startet einen kostenpflichtigen Dienst für Podcasts. Dort wird es kurze ausgewählte Audioinhalte geben – zum Teil von Partnern, zum Teil exklusiv für Audible produziert. Audible Channels, das schon seit einigen Wochen im Testlauf ist, wird im Einzelabo 4,95 Dollar im Monat kosten, wer schon ein Abo vom Hörbücherdienst Audible für 14,95 Dollar im Monat hat, bekommt den neuen Service hingegen gratis dazu. Das Angebot ist werbefrei. Amazon Channels wird wie die Video- und Musikstreamingdienste anhand der Nutzerdaten dem Kunden Hörvorschläge machen. Auf Channels wird es vorgelesene Nachrichten von der New York Times, dem Wall Street Journal, USA Today oder der Washington Post, die Amazon-Gründer Jeff Bezos gehört, geben. Dazu kommen einige Comedy-, Interview- und Wissenschaftsformate. Zum Start ist das Angebot überschaubar, Audible hat allerdings über 40 Eigenproduktionen in der Pipeline. Ab September soll alle ein bis zwei Wochen eine neue Show starten, berichtet das „Wall Street Journal“. Bei Audible spricht man außerdem nicht von Podcasts, sondern lieber von Audio Shows. Sieht so aus, als wolle Amazon das erfolgreiche Konzept von Netflix und Amazon Prime nun auch auf den Podcastbereich übertragen. Doch erstmal muss man die Nutzer überzeugen für Inhalte, die sie bisher mit etwas Werbung umsonst bekommen konnten, zu bezahlen. Audible hatte erst vor einem Jahr Eric Nuzum, den Vize-Programmchef von National Public Radio, abgeworben. Auch mehrere NPR-Radiomacher werden Channels für Amazon produzieren. Ob und wann das neue Angebot auch nach Deutschland und Europa kommt, ist noch unklar. Der deutsche Audible-Ableger sucht aber immerhin schon einmal mit einem Call for Paper nach „der nächsten Generation des gesprochenen Wortes“ und „innovativen Serienformaten aus den Bereichen Dokumentation, Reportage, Portrait, Interview, investigativer Journalismus, Ratgeber, Feature und Doku-Show“.
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