Geheimakte Peggy‘ – unter diesem Namen veröffentlichte Antenne Bayern am gestrigen Mittwoch seine zweite eigenproduzierte True Crime-Podcast-Serie. Nach ‚Geheimakte OEZ‘ berichtet Reporter Christoph Lemmer nun über Deutschlands rätselhaftesten Kriminalfall – das Verschwinden des Mädchens Peggy Knobloch aus Lichtenberg in Oberfranken.
„Vielleicht ist das auch wieder so eine unglaubliche Wendung, wie man sie immer wieder erlebt hat. Der Fall war von Anfang an groß, sehr präsent und der Druck so stark (…)“, mit dieser Aussage startet Lemmer am gestrigen Mittwoch die zweite True Crime-Podcast-Serie des landesweiten Radiosenders. Seit vielen Jahren arbeiten Antenne Bayern und der Journalist daran, die Wahrheit über den Fall Peggy ans Licht zu bringen. Mit Erfolg: Kurz nach der Veröffentlichung des Buchs ‚Der Fall Peggy. Die Geschichte eines Skandals‘ im Jahr 2013 wurde das Verfahren gegen den damals Verdächtigen wiederaufgenommen. In der Podcast-Serie ‚Geheimakte Peggy‘ hat der 58-Jährige diesen seit 2001 ungelösten Kriminalfall nun erneut exklusiv für den landesweiten Radiosender unter die Lupe genommen. Leicht verständlich teilt er jetzt die Ergebnisse seiner jahrelangen Spurensuche, klärt über die Fakten und Spekulationen auf und bringt auch neue Erkenntnisse ans Tageslicht.
„Die Ermittler sagen, vielleicht stehen wir jetzt endlich vor der Lösung des Falles“
In der ersten Episode ‚Neue Ermittlungen – alte Fehler‘ dokumentiert Lemmer in nachgestellten Gesprächen, Originaltönen und Erzählungen die Geschehnisse vom Tag des Verschwindens bis zum aktuellen Ermittlungsstand. Erstmalig enthüllt der langjährige Journalist, dass die Ermittlungen nun eine spektakuläre Wendung nehmen: Die Polizei verdächtigt erneut den geistig behinderten Ulvi K. 2004 war dieser schon einmal wegen Mordes an Peggy verurteilt worden, 2014 aber in einer Aufsehen erregenden Wiederaufnahme freigesprochen. Auch diesmal verlaufen die Ermittlungen nach den Recherchen Lemmers schwierig: „Das entscheidende Beweismittel mit dem die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl begründen will, haben die Gerichte verworfen. Es handelt sich um ein heimlich aufgezeichnetes Gespräch zwischen Ulvi K. und seinem Vater, in dem Ulvi K. einen vermeintlichen Mittäter bezichtigt“. Gegen diesen Mann hat die Staatsanwaltschaft vergeblich einen Haftbefehl beantragt. Das Landgericht Bayreuth sehe aber keinen dringenden Tatverdacht und lehnte es darum ab, Untersuchungshaft gegen ihn zu verhängen. „Dafür sind die Beweise zu dünn. Die Richter haben außerdem deutlich gemacht, dass eine Aussage von Ulvi K. generell nicht als Indiz für einen dringenden Tatverdacht taugt“, so der Autor.
Christoph Lemmer wurde am 13. Januar 1961 in Berlin geboren und wohnt seit sechs Jahren in Bayern. Nach seinem Zeitungsvolontariat bei der Berliner Morgenpost hat er als Lokalchef des ersten privaten Radiosenders Hundert,6 in Berlin gearbeitet. Danach war er u.a. bei diversen Radiosendern als Lokalchef und Chefredakteur tätig. Seit 2012 unterstützt der Redakteur das Team von ANTENNE BAYERN. Daneben ist Christoph Lemmer auch als Autor des Buches „Der Fall Peggy“, das im Jahr 2013 erschien, bekannt. Für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete er vom NSU-Prozess.