Antenne Deutschland GmbH & Co. KG, ein Konsortium der Absolut Digital GmbH & Co. KG und der Media Broadcast GmbH, plant den Start des zweiten bundesweit empfangbaren Digitalradioangebots (DAB+) im vierten Quartal 2019. Zur Internationalen Funkausstellung (IFA), vom 6. bis 11. September, ist ein Testbetrieb in Vorbereitung.
Bis zu 16 Programme passen in den Multiplex. Antenne Deutschland plant neben der Verbreitung eigener Programme auch Drittanbietern Sendeplätze anzubieten. Hierzu laufen erste Gespräche mit etablierten Hörfunkveranstaltern und weiteren Content Anbietern.
Hintergrund des zeitlichen Aufschubs für den Aufbau der Plattform war eine erstinstanzliche Gerichtsentscheidung, die die Inbetriebnahme der Plattform für den zweiten Bundesmultiplex untersagt hatte. Mittlerweile ist diese Entscheidung vom Oberverwaltungsgericht Sachsen aufgehoben worden.
Willi Schreiner, Geschäftsführer Absolut Digital und Arnold Stender, ab 1. April 2019 Geschäftsführer Media Broadcast, erläutern als Geschäftsführer von Antenne Deutschland die Entscheidung für die Aufnahme des Plattform- und Sendebetriebs: „Gemeinsam mit dem OVG Sachsen sind wir der Auffassung, dass die Nutzung der zugewiesenen Plattformfrequenzen von großer gesellschaftlicher Relevanz ist. Ihr jahrelanges Brachliegen wäre unverantwortlich gegenüber Hörern, Programmanbietern und dem digitalen Radiostandort Deutschland.“
Stender und Schreiner fahren fort: „Digitalradio ist attraktiver denn je. Die Nachfrage von Radiomachern und Content Anbietern nach den begrenzten DAB+ Sendeplätzen ist aktuell sogar höher als zum Zeitpunkt der Zuweisung der Lizenz Ende 2017. Programm- und Content Anbieter wissen: Es handelt sich hier um die letzten bundesweit verfügbaren Sendeplätze für terrestrisches Radio.“
James Kessel, Geschäftsleiter Produktmanagement bei Media Broadcast, leitet die Gespräche mit Drittanbietern. Laut Kessel zielen Hörfunkanbieter, die überregional operieren möchten, mit dem Start im zweiten DAB+ Bundesmultiplex auf größere Reichweite und weiteres Wachstum auf dem Radiowerbemarkt ab. Content Anbieter wiederum können auf diese Art und Weise ihre Inhalte und Marken in das Medium Radio verlängern, das, terrestrisch, aufgrund der Frequenzlage auch in Zukunft ein knappes Gut bleiben wird: „Das Interesse der Anbieter ist schon zu diesem frühen Zeitpunkt groß. Am Ende werden wir vermutlich einige Programmbetreiber enttäuschen müssen. Unser Ziel ist es, den Millionen heutigen DAB+ Hörern das Beste zu bieten, was der Hörfunk leisten kann“, sagt Kessel.