Die Central FM Media GmbH, die Antenne Pulheim betreibt, bittet die Landesanstalt für Medien NRW bei der Planung der Neuausschreibung der landesweiten UKW-Frequenzkette zu prüfen, ob drei bis vier Frequenzen für sublokale oder regionale Versorgungen ausgeschrieben werden können.
Das Landesmediengesetz (LMG) NRW sieht eine Priorisierung des bereits bestehenden lokalen Hörfunk, der geplanten landesweiten Kette und der Campusradios vor. Deren Bedarf genießt also in dieser Reihenfolge Vorrang. Bisher gibt es in Nordrhein-Westfalen zusätzlich zwei Sender (domradio Köln auf 101,7 und Antenne Pulheim auf 97,2), die neben dem WDR und den 44 NRW-Lokalradios ihre Programme auf leistungsschwachen UKW-Frequenzen ausstrahlen dürfen.
„Da nun bis zu 33 UKW-Frequenzen in NRW zur Ausschreibung bereit stehen, sehen wir einen Bedarf für eine Sendervielfalt. Unbestritten ist, dass bei wenigen Lokalradios noch eine Verbesserung der Empfangbarkeit möglich ist. Nach 30 Jahren Privatfunk diese Lücke aber erst jetzt zu entdecken, darf nicht jede andere Nutzung im Keim ersticken“ sagt Jan Lüghausen, Geschäftsführer von Central FM Media GmbH und Programmveranstalter von Antenne Pulheim.
Moritz Grosse, Technischer Leiter von Antenne Pulheim: „Ein landesweiter Hörfunk sollte wirtschaftlich realisierbar und möglichst zusammenhängend sein. Grundsätzlich halten wir eine Ausschreibung mit insgesamt 15 bis 20 Frequenzen im Ballungsraum Rhein-Ruhr sowie in größeren NRW-Städten ohne durchgehendes Sendegebiet für sinnvoll.“
Sollten in einem Versorgungsgebiet zwei Frequenzen oder generell Frequenzen mit geringer Reichweite verfügbar sein, so schlägt das Pulheimer Unternehmen der LfM NRW vor, diese einzeln nach Priorisierung 4 des LMG zur „Versorgung mit Rundfunkprogrammen mit landesweiten, regionalen oder lokalen Belangen“ auszuschreiben. Diese also nicht für die Lokalradios, die landesweite Kette oder die Campusradios vorzusehen, sondern über eine Ausschreibung weiteren Anbietern den Zugang zu ermöglichen. 10 % der freien Kapazitäten könnten nach Vorschlag von Central FM Media GmbH für sublokale Radios oder für landesweite Sender als Einzelfrequenzen ausgeschrieben werden.
Einzelne Versorgungen für Kommunen mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern ohne zusammenhängendes Sendegebiet seien selbst für einen landesweiten Hörfunksender schwer vermarktbar und technisch ohne Ballempfang sehr teuer, argumentiert Antenne Pulheim. Der Pulheimer Sender hat selbst Bedarf für die Pulheimer Frequenz 92,0 MHz angemeldet, die zuvor vom domradio genutzt wurde. Durch einen Frequenzwechsel soll der UKW-Empfang von Antenne Pulheim in seinem Sendegebiet verbessert werden. Central FM Media GmbH, die Antenne Pulheim und Radio Saarschleifenland im Saarland betreiben, kann sich, sollten entsprechende Frequenzen ausgeschrieben werden, „durchaus eine zusätzliche sublokale Programmveranstaltung in einer weiteren nordrhein-westfälischen Klein- bis Mittelstadt vorstellen.“