Der ARD-Vorsitz wechselt im kommenden Jahr vom WDR zum SWR. Das haben die Intendant:innen und Gremienvorsitzenden der ARD-Rundfunkanstalten am Mittwoch (14.9.2022) in Bremen beschlossen. Damit übernimmt der Südwestrundfunk diese besondere Aufgabe früher als ursprünglich geplant für den öffentlich-rechtlichen Medienverbund. Neuer ARD-Vorsitzender wird SWR-Intendant Kai Gniffke. Er folgt auf Tom Buhrow, der das Amt des ARD-Vorsitzenden nach dem Rücktritt von Patricia Schlesinger (rbb) Anfang August übergangsweise übernommen hatte. WDR-Intendant Buhrow wird – wie in der ARD üblich – von 2023 an stellvertretender Vorsitzender.
Tom Buhrow: „Ich gratuliere Kai Gniffke herzlich und bedanke mich bei ihm, dass er sich bereit erklärt hat, das Amt des ARD-Vorsitzenden vorzeitig anzutreten. Es sind herausfordernde Zeiten für die ARD, die wir nur gemeinsam angehen können. In diesen Tagen zeigt sich ganz besonders: Die Menschen im Land erwarten von uns als öffentlich-rechtlichem Rundfunk, dass wir Konsequenzen aus Fehlern ziehen, transparent handeln, uns weiterentwickeln und ein zeitgemäßes, innovatives Programm für die ganze Gesellschaft anbieten. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der Kai Gniffke die volle Unterstützung der Gemeinschaft hat.“
Kai Gniffke: „Die ARD gehört allen Menschen in Deutschland, denn sie wird von der ganzen Gesellschaft getragen. Das ist ein großes Privileg. Wir werden noch deutlicher herausstellen, dass wir unabhängig und der journalistischen Qualität verpflichtet sind.“ Auftrag der ARD sei es, allen Menschen in Deutschland ein umfassendes Medienangebot zu machen, das sie interessiert und im persönlichen Alltag relevant ist. „Mit guter journalistischer Arbeit müssen wir für das Vertrauen der Menschen kämpfen‘, so Gniffke zu seiner bevorstehenden Aufgabe. ‚Ich danke Tom Buhrow und seinem Team im WDR, dass sie den ARD-Vorsitz seit Anfang August übernommen haben. Gemeinschaftliches Handeln wird auch weiterhin entscheidend sein, um das bestmögliche Programm anzubieten. Hieran möchte ich gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Landesrundfunkanstalten, aber auch zusammen mit dem ZDF und Deutschlandradio arbeiten. Der Fokus muss dabei immer auf den Bedürfnissen des Publikums liegen.“
In der ARD wechselt der Vorsitz in der Regel turnusmäßig alle zwei Jahre. Dahinter steht der Vielfaltsgedanke, der die föderale Sendergemeinschaft prägt. Zur ARD gehören neun regional verankerte Landesrundfunkanstalten, außerdem der Auslandssender Deutsche Welle.
Auch die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD (GVK), in der Vertreter:innen der Gesellschaft aus allen Regionen Deutschlands mitwirken, wird ab 2023 vom SWR geleitet. Vorsitzender der GVK wird der SWR-Rundfunkratsvorsitzende Dr. Adolf Weiland. Er übernimmt das Amt von Rolf Zurbrüggen, der dem WDR-Rundfunkrat vorsitzt.
Über die ARD
- Die ARD ist die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland.
- Der föderale Medienverbund besteht seit 1950. Seitdem wird die Zusammenarbeit kontinuierlich ausgebaut. Bekanntestes Beispiel dieser Kooperation ist das bundesweite Fernsehprogramm Das Erste.
- Hinzu kommen viele weitere gemeinsame Angebote: von der ARD Mediathek und ARD Audiothek über tagesschau.de bis hin zur Bundesliga-Konferenz im Radio.
Über den ARD-Vorsitz
- Die ARD-Hauptversammlung wählt den ARD-Vorsitz für jeweils ein Jahr, eine Verlängerung um ein weiteres Jahr ist üblich.
- Zur Hauptversammlung gehören die Intendant:innen der ARD sowie die Gremienvorsitzenden der ARD-Sender.
- Der ARD-Vorsitz führt die Geschäfte der Arbeitsgemeinschaft und zeichnet in dieser Zeit rechtsverbindlich für die Gemeinschaft.
- Der ARD-Vorsitz wird bei seinen Aufgaben vom ARD-Generalsekretariat mit Sitz in Berlin unterstützt.