FFH hat gestern Nachmittag sein 30-jähriges Bestehen gefeiert und zugleich den langjährigen Chef Hans-Dieter Hillmoth in den Ruhestand verabschiedet. Im offenen Festzelt vor dem Funkhaus in Bad Vilbel hatten sich aus diesem Anlass die Mitarbeiter und rund 350 Gäste, unter ihnen die Sendergesellschafter, Vertreter aus der deutschen Radiobranche und die Spitzen der hessischen Landespolitik, versammelt.
Seinen Anfang nahm die FFH-Story 1989 in der ehemaligen Tipp-Ex-Fabrik in Frankfurt-Rödelheim – zunächst von der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz noch eher belächelt und unterschätzt, mauserte sich der Sender schnell zum Marktführer in Hessen. „Aus dem Nichts eine unverwechselbare Marke zu schaffen, ist eine Riesenleistung. Sie haben ein Stück Hessen geschaffen“, würdigte Ministerpräsident Volker Bouffier das Wirken des gebürtigen Westfalen Hans-Dieter Hillmoth, der im Rahmen des Abschiedsfests für sein bürgerschaftliches Engagement mit dem hessischen Verdienstorden ausgezeichnet wurde.
Als Hommage an die Ursprünge des Senders boten die Moderatorinnen Aisha und Evren Gezer für die Gäste „Flying through the air“ von Oliver Onions dar. Die Titelmelodie eines Bud Spencer-Films war der erste Song, der nach dem Sendestart bei FFH on Air ging. Eine ganz besondere Verbindung mit FFH hat auch die niederbayerische Sängerin Nicki („I bin a bayrisches Cowgirl“), die ebenfalls beim Hillmoth-Abschied auftrat. Denn „Nicki“ hat sich beim Sender zu einem geflügelten Wort entwickelt – pflegte Hillmoth doch in der Gründungsphase seinen Musikredakteuren gerne den Ratschlag mit auf den Weg zu geben: „Wir müssen andere Musik spielen, mehr zum Mitpfeifen, einfühlsamer, so wie Nicki.“
„Oben bleiben ist die wahre Kunst“, sagte Bouffier mit Blick auf die Veränderungen, die die Medienlandschaft in den vergangenen 30 Jahren erlebt hat. Dies wird in Zeiten von Alexa, Spotify und einer immer größer werdenden Angebotsvielfalt auch die zentrale Aufgabe für Hillmoth-Nachfolger Marco Maier darstellen. „Mir ist um die Zukunft des faszinierenden Mediums Radio nicht bange“, blickte Hillmoth zum Abschluss optimistisch voraus. Mit dem von einem Mitarbeiterchor angestimmten „Au revoir HDH…“ klangen die HDH-Festspiele, wie dieser den Presserummel um seine Person augenzwinkernd kommentierte, aus.
Aufgaben gibt es für den scheidenden Geschäftsführer auch im „Ruhestand“ genug – er ist weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Volksbank, bleibt persönlich haftender FFH-Gesellschafter. In seiner Freizeit möchte er sich vermehrt dem Reisen und Rudern widmen und vielelicht Geschichts-Vorlesungen an der Frankfurter Universität belegen.
Eigenes Webradio für HDH
Eine Überraschung hatte das versammelte Team für ihren ehemaligen Chef noch auf Lager – ein eigenes Webradio. Auf „Hit Radio HDH“ laufen dessen Lieblings-Hits und die Kolleginnen und Kollegen melden sich mit ihren Abschiedsgrüßen zu Wort. Zudem hat die FFH-Mannschaft eigene HDH-Nachrichten und Comedy-Specials produziert.