Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks hat in seiner Sitzung am Donnerstag über einige Personalien entschieden.
So hat er der Wiederberufung von Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer als Produktions- und Technikdirektorin des BR zugestimmt. Die Amtsperiode verlängert sich damit um weitere fünf Jahre bis zum 31. Januar 2022.
Die gebürtige Eichstätterin ist seit 1. Februar 2012 als Produktions- und Technikdirektorin des Bayerischen Rundfunks im Amt. In dieser Position verantwortet sie insbesondere die Fernseh-, Hörfunk- und Multimediaproduktionen des BR sowie deren Anpassung an die Anforderungen des trimedialen Medienwandels. Auch die Informations- und Medientechnik des BR sowie alle anderen technischen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Produktions- und Sendetechnik, der IT sowie der Programmverbreitung und der technischen Planung gehören zum Aufgabenbereich. Zu den bedeutsamen strategischen Handlungsfeldern zählen dabei etwa der Ausbau des DAB+-Netzes für den digitalen Hörfunk, bei dem der BR eine Vorreiterrolle einnimmt, außerdem der Umstieg aufs digitale Antennenfernsehen DVB-T2 und die Verbreitung von Programmen des BR auf mobilen sowie non-linearen Plattformen.
Nach dem Studium von Wirtschaftsingenieurwesen/Fertigungswesen an der Technischen Hochschule Karlsruhe promovierte Spanner-Ulmer an der Technischen Universität München. Es folgte die Habilitation an der Katholischen Universität Eichstätt. Anschließend arbeitete sie in führenden Management-Positionen bei Audi. 2004 folgte ein Ruf der Technischen Universität Chemnitz, wo sie die Professur Arbeitswissenschaft an der Fakultät Maschinenbau leitete. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehörten u.a. die Entwicklung innovativer Arbeitswelten, sowie die Gestaltung der Schnittstellen zwischen Mensch, Technik und Organisation zu optimieren – ein Ziel, das sie auch beim BR verfolgt.
Prof. Spanner-Ulmer ist u. a. Mitglied des Aufsichtsrats der Bavaria Studios & Production Services, Mitglied des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft und Senatorin der Fraunhofer Gesellschaft.
Ebenfalls hat der Rundfunkrat der Wiederberufung des Juristischen Direktors Prof. Dr. Albrecht Hesse (60) ab 01. Januar 2017 als stellvertretender Intendant des Bayerischen Rundfunks zugestimmt. Hesses Amtsperiode in dieser Funktion verlängert sich damit bis zum 31. Januar 2021.
Prof. Dr. Albrecht Hesse ist seit Mai 1999 juristischer Direktor im Bayerischen Rundfunk und damit für alle Rechtsangelegenheiten des Hauses verantwortlich. Seit 01. Januar 2003 fungiert er als Stellvertreter des Intendanten.
Prof. Dr. Albrecht Hesse studierte in Freiburg und Genf Jura und promovierte über die Verfassungsmäßigkeit des Fernmeldemonopols der Post. Dieses Thema brachte ihn zum Bayerischen Rundfunk, wo er 1984 in der Juristischen Direktion begann. Schnell wurde er zu einem weit über den Bayerischen Rundfunk hinaus anerkannten Experten für Verfassungsthemen und Fragen der Gesetzgebung, insbesondere auch im Zusammenhang mit neuen Technologien. Er hat regelmäßig Lehraufträge für Medienrecht, u. a. an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Neben zahlreichen Publikationen findet besonders sein Studienbuch „Rundfunkrecht“ große Aufmerksamkeit.
Werner Reuß (52) wurde als Leiter des neuen, trimedial aufgestellten Programmbereichs „Wissen und Bildung“ in der Fernsehdirektion berufen. Sein Vertrag läuft vom 1. August 2016 bis zum 31. Juli 2021.
In dem neuen Programmbereich werden die thematisch zugehörigen, redaktionellen Einheiten aus zwei bisher von Werner Reuß in Personalunion verantworteten TV-Programmbereichen („Wissenschaft – Bildung – Geschichte“ und „Planung und Entwicklung ARD-alpha“) mit den Hörfunkredaktionen der Wissenschaft aus Bayern 2 und der Redaktion Bildungsprojekte zusammengeführt. Damit entfällt die bisherige Aufteilung nach Ausspielwegen. Das neue medienübergreifende Ressort „Wissen und Bildung“ umfasst u.a. Redaktionen für Wissen und Forschung, Bildungspolitik, Sprachen, Geschichte, Medizin, Tiere und Natur sowie Bildungsprojekte.
Werner Reuß ist seit dem 1. Mai 2005 Leiter des Programmbereichs „Planung und Entwicklung ARD-alpha“ und Programmbeauftragter für ARD-alpha. Seit dem 1. Oktober 2006 ist er zudem auch Leiter des Programmbereichs „Wissenschaft – Bildung – Geschichte“ in der Fernsehdirektion. ARD-alpha, den Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks, hat Werner Reuß von 1997 an mit aufgebaut und leitet ihn seit dem Sendestart am 7. Januar 1998. Er verantwortete auch den Um- und Ausbau von BR-alpha zu ARD-alpha im Jahr 2014.
Werner Reuß ist seit 1989 beim Bayerischen Rundfunk, wo er zunächst als Redakteur im Programmbereich Politik und Zeitgeschehen arbeitete. Nach einem Abstecher zu ARD-aktuell in Hamburg wechselte er 1993 in die Chefredaktion des Bayerischen Fernsehens. Von 1994 bis 1997 war Werner Reuß ARD-Referent des BR-Rundfunkratsvorsitzenden. 2002 wurde er mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet, 2004 bei der Verleihung des 40. Adolf-Grimme-Preises mit der besonderen Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes für den Aufbau vorbildlichen Bildungsfernsehens.