Das öffentlich-rechtliche Danmarks Radio (DR) wird in den kommenden Jahren drei seiner aktuell acht Hörfunkprogramme einstellen. Betroffen sind die Digitalkanäle DR P6 Beat, DR P7 Mix und P8 Jazz, die alle 2011 gestartet wurden.
Die liberal-konservative dänische Minderheitsregierung hatte im März gemeinsam mit der rechtspopulistischen Volkspartei beschlossen, das Budget von DR über die nächsten fünf Jahre schrittweise um insgesamt 20 Prozent zu reduzieren. Dabei handelt es sich um ein Volumen von rund 104 Millionen Euro.
Parallel stellt Dänemark das Finanzierungsmodell für seinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk um und schafft das dänische Pendant zum Rundfunkbeitrag ab. Stattdessen wird DR künftig aus Steuermitteln finanziert, was wiederum durch eine Senkung der Steuerfreibeträge gegenfinanziert werden soll. Die verordnete finanzielle Rosskur wird die Entlassung von 375 bis 400 Mitarbeitern nach sich ziehen, das kündigte die Unternehmensführung von DR nun an.
Auch bei den Fernsehsendern muss gespart werden. DR 2 und der Kulturkanal DR K werden zusammengelegt, die jungen Angebote DR 3 und DR Ultra wird es ab 2020 nur noch per Streaming geben. DR stehen nun umgerechnet rund 56 Millionen Euro weniger im Jahr für das Programm zur Verfügung. Die Sendeanstalt wird deshalb ihre Ausgaben für Sportrechte und Unterhaltungssendungen herunterfahren und weniger ausländischen Serien und Filmen ins Programm nehmen. Dänische Sportfans werden beispielsweise künftig im DR-Programm auf die Tour de France und die Handball Champions League verzichten müssen. Nicht gespart werden soll hingegen bei Sendungen für Kleinkinder, Fernsehfilmen und Dokumentationen, ebenso wurden die Chöre und Orchester von der Sparrunde ausgenommen.