Wie hoch ist das Interesse von Hörfunkveranstaltern am neuen digitalen Radiostandard DAB+ in Nordrhein-Westfalen? Um dies herauszufinden, wendet sich die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) seit heute (13. August) mit einer Bedarfsabfrage an private Radioveranstalter und an Plattform- und Telemedienanbieter. Dabei spricht die LfM sowohl landesweite als auch regionale und lokale Anbieter an. Diese haben bis zum 24. September 2015 Zeit, ihr Interesse an einem Regelbetrieb in dem neuen Standard, der UKW ablösen soll, zunächst formlos zu bekunden.
Mit DAB+ können nicht nur Radioprogramme, sondern auch Datendienste wie Texte, Bilder sowie interaktive Elemente übertragen werden. Zusätzlich bietet DAB+ unter anderem eine größere Sendervielfalt, bessere Klangqualität und ermöglicht zeitunabhängiges „Nachhören“ von Programminhalten.
Hintergrund der Abfrage der LfM ist das Ende des DAB+-Pilotversuchs am 31. Dezember 2015. Für diesen Versuch hatten das „Domradio“, „Radio Impala“ und „Megaradio“ je eine Zuweisung bekommen; tatsächlich auf Sendung ist „Domradio“.
Für DAB+ steht nach heutigem Stand für eine landesweite Versorgung voraussichtlich ein Frequenzblock zur Verfügung. Für eine regionale Versorgung stehen weitere Kapazitäten bereit. Auch kleinzellige Versorgungsgebiete lassen sich für eine lokale DAB+-Versorgung bilden.
LfM-Direktor Dr. Jürgen Brautmeier sieht die Bedarfsabfrage als Gelegenheit, den Hörfunk weiterzuentwickeln: „Radio ist das letzte klassische Medium, das noch nicht flächendeckend digitalisiert ist. Die LfM will mit dem Aufruf helfen, den Prozess der Digitalisierung zu beschleunigen und ein größeres digitales und zukunftstaugliches Radioangebot für die Bürger in NRW zu schaffen.“