In den ersten drei Quartalen 2020 wurden dem Branchenindex HEMIX zufolge über eine Million DAB+-Geräte in Deutschland verkauft. Damit konnte ein Wachstum von 14,5 Prozent verzeichnet werden. Der Umsatz mit den Digitalradios wuchs um acht Prozent auf knapp 139 Millionen Euro, das gaben die beiden Verbände der Unterhaltungselektronikbranche ZVEI und gfu bekannt.
„Der digitale Radiostandard DAB+ ist weiterhin auf Wachstumskurs – unsere aktuellen Zahlen belegen klar, dass die Konsumentinnen und Konsumenten auf innovative und zukunftssichere Technik setzen. Für DAB+ sprechen das umfangreiche Geräteangebot, die bessere Empfangsqualität und die wachsende Programmvielfalt. Die Digitalisierung nimmt auch beim Radio weiter an Fahrt auf. Wir prognostizieren daher für das Gesamtjahr 2020 ein Wachstum von knapp 16 Prozent auf 1,75 Millionen verkaufte Geräte“, erklärt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu.
Ab dem 21. Dezember 2020 greift in Deutschland eine im Telekommunikationsgesetz (TKG) neu verankerte Digitalradiopflicht. Radios in Neuwagen müssen ab dann EU-weit ab Werk DAB+ Empfang ermöglichen. Das novellierte TKG schreibt zudem vor, dass künftig auch die meisten anderen UKW-Radiogeräte zusätzlich zum analogen Hörfunk mindestens einen digitalen Empfangsweg (DAB+ oder Internetradio) unterstützen müssen.
„Radio erlebt heute dank Digitalisierung eine Renaissance. Podcasts boomen, und DAB+ etabliert sich: Knapp ein Viertel der Radiohaushalte verfügt heute über ein DAB+-Gerät, das entspricht etwa zehn Millionen Haushalten, während sechs Millionen Haushalte auf ein IP-fähiges Radiogerät setzen.* Wichtig ist es daher, den Nutzern auch weiterhin die Wahl der Technologie zu überlassen“, betont Carine Chardon, ZVEI Fachverbandsgeschäftsführerin Consumer Electronics. „Der Umfang der im Markt verfügbaren Geräteausstattung variiert, sodass für jeden das richtige Radio dabei ist.“
*Digitalisierungsbericht Audio, 2020