Deutschlandradio hat nach dem geregelten Verfahren Ende August der Kommission zur Ermittlung der Finanzbedarfs (KEF) seine wirtschaftlichen Planungen für die Jahre 2017 – 2020 vorgelegt. Danach kalkuliert der nationale öffentlich-rechtliche Hörfunk auch für die kommende Finanzierungsperiode weiterhin sehr sparsam. Dies wird insbesondere an den nur geringen Steigerungsraten deutlich, die die Körperschaft des öffentlichen Rechts bei der Kostenentwicklung zugrunde legt. Derzeit fallen im Jahr für den gesamten Betrieb Aufwendungen von rund 242 Mio. Euro an.
Dass trotz der gebildeten Rücklagen ein ungedeckter Finanzbedarf von gut 46 Millionen Euro für die Jahre 2017 – 2020 angemeldet wird, liegt an der weiteren Entwicklung des digitalen Hörfunks. Für dieses Vorhaben plant Deutschlandradio einmalig Ausgaben von 74 Millionen Euro ein, nachdem in der laufenden Finanzierungsperiode 2013 – 2016 für das DAB+-Projekt voraussichtlich etwa 30 Mio. Euro aufgewendet werden. Gleichzeitig wird die UKW-Verbreitung der Programme im unveränderten Umfang weitergeführt (Simulcast-Phase).
Deutschlandradio-Intendant Dr. Willi Steul: „Deutschlandradio zeigt mit dieser KEF-Anmeldung erneut, dass es als dritte Säule des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die verlässliche und sparsame Linie des Hauses seit 1994 fortführt.“
Für die drei Qualitätsprogramme Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen zahle heute jeder Beitragszahler anteilig rund 48 Cent vom Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro. Künftig könnte der Anteil, der davon auf Deutschlandradio entfällt, allerdings um 2 bis 3 Cent pro Monat steigen, dann nämlich wenn die Programme flächendeckend im Digitalradio verbreitet werden.
Willi Steul weist deswegen darauf hin, dass der Simulcast-Betrieb von UKW und DAB+ schon aus wirtschaftlichen Gründen keine Dauerlösung sein könne. „Wenn der Wille aller Beteiligten vorliegt, kann in etwa zehn Jahren der Umstieg auf die vollständig digitale Hörfunkverbreitung erfolgt sein“, so Intendant Dr. Steul.