Zweimal im Jahr veröffentlicht Mediapulse die offiziellen Nutzungszahlen des Schweizer Live-Radiokonsums via Kabel, UKW, DAB+ und Webradio der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung ab 15 Jahren. Heute wurden die Zahlen fürs 1. Semester 2017 präsentiert.
Die Programme der öffentlich-rechtlichen SRG SSR erreichen einen gemeinsamen Marktanteil von 63,7 Prozent. SRF1 liegt in der Hörergunst mit 30,3 Prozent weit in Führung, es folgt SRF3 mit 16,1 Prozent Marktanteil und die nur digital verbreitete SRF Musikwelle mit 6,9 Prozent. SRF2 Kultur rangiert bei 3,4 Prozent, die digitalen Programme SRF4 News (0,8 Prozent MA) und das Jugendradio SRF Virus (0,3 Prozent MA) folgen. Auch die schweizweiten Digitalprogramme Radio Swiss Pop (2,5 Prozent), Radio Swiss Classic (1,2 Prozent) und Radio Swiss Jazz (0,5 Prozent) haben eine stabile Hörerschaft.
Energy Zürich kann Marktführerschaft bei Privatradios ausbauen
Die Privatradios kommen zusammengenommen auf einen Marktanteil von 31,56 Prozent und können im Jahresvergleich leicht zulegen. Innerhalb dieser Kategorie liegt Energy Zürich weiter vor dem Stadtrivalen Radio 24 und ist das meistgehörte Privatradio der Deutschschweiz. Der Sender von Ringier und NRJ setzt seinen kontinuierlichen Aufwärtstrend fort und kommt jetzt auf einen Marktanteil von 2,78 Prozent. Radio Pilatus aus Luzern liegt bei 2,5 Prozent und hält größtenteils seine Zuwächse aus dem vergangenen Semester. Radio 24 und FM1 erreichen jeweils 2,4 Prozent Marktanteil. Radio Argovia und Radio Zürisee stehen bei 2,27 bzw. 2,25 Prozent. Radio Central kommt auf 2 Prozent.
4,7% der Hörer in der Deutschschweiz gehen in Sachen Radio fremd und hören ein Radioprogramm aus dem Ausland, so kommt Radio Seefunk weiterhin auf 0,3 Prozent Marktanteil in der Deutschschweiz. 1,6 Prozent hören ein SRG-Programm aus der Romandie oder dem Tessin.
Quellen: Mediapulse Radiopanel / Media Reporter Radio, DS / SR / SI, Personen 15+, total Radio, 1. Semester 2017, Mo-So 24h, Alle Angaben im Text ohne Gewähr.
Das Medium Radio insgesamt erreicht an einem durchschnittlichen Tag knapp 9 von 10 Personender Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Die tägliche Nutzungsdauer pro erreichten Hörer reicht von 97 Minuten in der Suisse Romande bis zu 114 Minuten in der Deutschschweiz . Dies belegen die Zahlen des
Mediapulse Radio panels für das erste Semester 2017. Das Radio kann seine traditionell hohen Durchdringungswerte auch im ersten Halbjahr 2017 bestätigen und damit seinen Status als Reichweitenmedium behaupten. 86 Prozent der erwachsenen Personen in der Deutschschweiz kommen an einem durchschnittlichen Tag mit einem oder mehreren Radiosendern in Kontakt. In der Suisse Romande liegt dieser Wert bei 83 Prozent und in der Svizzera Italiana bei 88 Prozent. Im Trendvergleich zum ersten Semester 2016 zeigt sich in allen drei Sprachregionen ein Rückgang bei den Tagesreichweiten, der allerdings lediglich in der Deutschschweiz statistisch signifikant ist.
Betrachtet man die Zeit, die ein Hörer pro Tag mit der Nutzung von Radiosendern verbringt, geht der Spitzenrang mit 114 Minuten an die Deutschschweiz, dicht gefolgt von der Svizzera Italiana mit 112 Minuten und der Suisse Romande, wo die Nutzungsdauer mit 97 Minuten knapp unter der 100-Minuten-Marke liegt. Parallel zu den Reichweiten geht auch das Volumen der Radionutzung gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Der Verlust beläuft sich in allen drei Sprachregionen auf gut 4 Minuten.
Vergleicht man die Marktanteile der einzelnen Sendergruppen, so können die Sender der SRG SSR in der Svizzera Italiana drei Viertel und in den anderen beiden Landesteilen knapp zwei Drittel des Radiokonsums für sich verbuchen. Im Vorjahresvergleich müssen die SRG-Angebote in allen drei Sprachregionen Marktanteilsverluste in Kauf nehmen. Profitieren können davon vor allem die einheimischen Privatradios. Deren kumulierter Marktanteil liegt in der Deutschschweiz aktuell bei 32 Prozent, in der Suisse Romande bei 25 Prozent und in der Svizzera Italiana bei 17 Prozent.
Die Schweizer Radiowährung wird auf 2018 modernisiert. Ab 2018 wird die modernisierte Schweizer Radiowährung die Bestehende ablösen. Dabei kommt eine neue Generation von Messuhren (Mediawatch 4) zum Einsatz, welche denRadio-Konsum der Trägermit Hilfe eines eingebauten Mikrofones erfasst, diesen verschlüsselt, abspeichert und mittels einer Dockingstation zur Auswertung übermittelt. Neben der in Design und Technologie modernisierten Mediawatch4 wird zusätzlich eine neue App als Messinstrument getestet, deren Daten vorerst aber noch nicht in die neue Messung einfliessen.Die neue Forschungstechnologie und Methodik, welche zu einer verbesserten Datenstabilität und schnelleren Datenverfügbarkeit führen, werden seit 1. Juli 2017 im Rahmen eines Parallelbetriebes zur bestehenden Messung eingeführt und analysier. Die definitive Umstellung auf die neue Schweizer Radiowährung erfolgt auf den 1. Januar 2018. Zweimal jährlich veröffentlicht Mediapulsedie offiziellen Nutzungszahlen des Schweizer Live-Radiokonsums via Kabel, UKW, DAB+ und Webradio der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung ab 15 Jahren. Die täglichen Daten aus dem Mediapulse Radiopanel gelten als offizielle Schweizer Radiowährung und werden von den Radiosendern für die Programmoptimierung und von der Werbewirtschaft für den zielgruppengerechten Verkauf von Werbespots verwendet. Seit 2013 erfasst die Messung auch die Verbreitung von Radioprogrammen über das Internet (Webstreams). Zudem wird seit dem 2. Semester 2014 die synchrone Ausstrahlung identischer Audiosignale über mehrere Radiostationen zusätzlich plausibilisiert und den einzelnen Programmen korrekt zugewiesen.