Immer mehr Deutsche hören Radio via DAB+-, das geht aus dem gerade in Berlin vorgestellten Digitalisierungsbericht 2019 der Medienanstalten hervor. In durchschnittlich 22,7 Prozent der deutschen Haushalte steht demnach mittlerweile ein DAB+-Radiogerät, 2018 waren es nur 17 Prozent.
Die Gesamtzahl der DAB+ Geräte liegt inzwischen bei 14,6 Millionen. Das sind 2,8 Millionen mehr als 2018, was einer relativen Steigerung von 24 Prozent entspricht. Der Anteil von Personen in Haushalten mit Zugang zu mindestens einem DAB+ Gerät steigt laut der Studie von 18,1 in 2018 auf 23,9 Prozent in 2019.
14,6 Prozent der Autoradios können – dem Digitalisierungsbericht zufolge – aktuell DAB+ empfangen (2017: 8,7 Prozent). Die Zahl der Autoradios mit DAB+ Empfang wuchs um rund 2,2 Millionen von 4,41 Millionen in 2018 auf 6,6 Millionen in 2019.
Fast die Hälfte aller Neuwagen würden inzwischen mit DAB+ Radio vom Band rollen. „Derzeit müssen Neuwagenkäufer für die Option DAB+ Autoradio meistens noch einen dreistelligen Aufpreis zahlen“, bemängelt das Digitalradio Büro Deutschland. Einen wichtigen Schub erhofft man sich allerdings von der EU-weiten Einführung der Digitalradio-Pflicht für Neuwagen ab 2021.
Das DAB+-Musterland Bayern liegt wenig überraschend mit einer Haushaltsdurchdringung mit DAB+ Geräten von 29,7 Prozent im Bundesländer-Ranking ganz vorne. Die Gerätedurchdringung konnte im Freistaat um 33 Prozent (2018: 22,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr zulegen.
„Die Zahlen deuten darauf hin, dass für DAB+ der Knoten geplatzt ist“, kommentiert MDR-Intendantin Karola Wille, die im ARD-Verbund federführend für die Einführung und Bewerbung des digitalterrestrischen Radiostandards DAB+ ist, die aktuellen Zahlen.