„Hier ist ihr Krankenhausfunk, hier ist Radio Rudi“ – seit 25 Jahren werden die Patienten im Klinikum Emden so begrüßt, wenn sie ihre Radios einschalten. Mit guter Musik und vielen Unterhaltungsbeiträgen versucht Radio Rudi die Patienten ein wenig vom Krankenhausalltag abzulenken. Täglich wird ein informatives und abwechslungsreiches Programm geboten. Eingebettet sind darin wichtige und nützliche Informationen über das Krankenhaus. Am Samstag, 10. Oktober, wird der runde Geburtstag gefeiert. Um 11 Uhr sind alle, die sich mit dem Krankenhaussender verbunden fühlen, zu einem Empfang ins ForumKlinikum eingeladen.
„Ende der 80er Jahre wurde hier im Krankenhaus erstmals ein Krankenhaussender ins Leben gerufen“, erinnert sich Thomas Trauernicht. Damals unter dem Namen „Radio Susemihl“ war das Ganze zunächst eine Beschäftigungsmaßnahme des Arbeitsamtes, die allerdings binnen kurzer Zeit wieder eingestellt wurde. Einige Schüler, die ehrenamtlich beim Krankenhaussender tätig waren, führten den Funkbetrieb auf eigene Faust weiter. Sie erfanden auch den neuen Namen „Radio Rudi“ und das Maskottchen Rudi, den Rundfunk-Dinosaurier. Schnell fanden sich zahlreiche Hobbymoderatoren und einige Journalisten, die sich ehrenamtlich für den Radiosender engagierten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Krankenhausfunk-Leiter Thomas Trauernicht führt diese Tätigkeit gemeinsam mit einigen Mitstreitern weiter ehrenamtlich aus. Der einzige hauptamtliche Mitarbeiter ist Maximilian Rohloff. Der 18-Jährige aus Göttingen leistet sein Freiwilliges Soziales Jahr beim Krankenhaussender und sorgt für den täglichen Sendeablauf.
25 Jahre Radio Rudi, das heißt auch 25 Jahre Radiogeschichte. So konnte sich Radio Rudi zweimal im Guinnessbuch der Weltrekorde verewigen. Das erste Mal für die längste Dauermoderation von 72 Stunden mit Hajo Wilken im Jahre 1991 und das zweite Mal moderierte Andree Harms 90 Stunden lang die längste deutschsprachige Rundfunksendung der Welt. Hajo Wilken ist zugleich ein gutes Beispiel dafür, das „Radio Rudi“ ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Karriere als Radio-Moderator sein kann. Der Mitbegründer von Radio Rudi arbeitete viele Jahre beim MDR-Hörfunk und ist jetzt Nachrichtensprecher beim Sender PSR. Einem breiteren Publikum bekannt ist auch NDR 1-Moderator Thomas Stahlberg (NDR 1), der am Jubiläumstag zusammen mit anderen Ehemaligen eine besondere Sendung moderieren wird.
„Es wird sicherlich ein schöner Tag mit vielen Erinnerungen und Gästen aus ganz Deutschland“, hofft Thomas Trauernicht. Neben einigen kurzen Grußworten und einer kleinen Ausstellung mit Bildern aus 25 Jahren „Radio Rudi“ gibt es am Vormittag auch alte Filmaufnahmen zu sehen, die das Medienzentrum Emden in den Anfangsjahren des Krankenhausfunks gemacht hat.
„Radio Rudi ist ein wichtiger Bestandteil unseres Krankenhauses“, erklärt Klinikum-Geschäftsführer UIrich Pomberg anlässlich des Jubiläums. Für die Patienten sei der Krankenhaussender nicht nur eine schöne Form der Unterhaltung, sondern auch eine wichtige Informationsquelle für Themen rund um das Klinikum. Heute blicke „Radio Rudi“ auf mehr als zwei erfolgreiche Jahrzehnte – gleichzeitig aber auch freudig auf weitere Jahre Krankenhausfunk in Emden.