Frank Dignaß: Warum ständig der Abgesang des Radio?

Immer wieder hört oder liest man, dass das Radio keine Zukunft mehr hat. Der Konsument greift lieber auf Anbieter wie Spotify, Youtube etc. zurück und entfernt sich zusehends vom Medium Radio.

Ist es wirklich so?
Ich denke, dies sind oftmals Ausreden und der fehlende Mut sowie fehlende Kreativität der Programmverantwortlichen hier zu agieren. Sicher macht es Sinn, darüber nachzudenken was die Stärken des Radio sind und immer waren. Zunächst muß man aus meiner Sicht „anders“ sein. Dies war in den Anfängen des kommerziellen Radios das absolute Plus der Privaten gegenüber den öffentlichen-rechtlichen Anbietern.

Regionalität, frisch klingende Moderatoren/innen, die etwas zu sagen hatten und auch „moderieren“ durften, eine Musik, die sehr ansprechend und abwechslungsreich war, kurzum, man war einfach nett unterhalten. Es muß nicht immer der Schenkelklopfer sein, der durch den Lautsprecher kommt.

Heute, so habe ich das Gefühl, versucht man sich den Internetanbietern „anzupassen“, die sicher auch erfolgreich agieren. Aber liegt deren Erfolg nicht besonders an der fehlenden Kreativität der Radios?

Früher hat man sich auch schon seine CD eingelegt wenn Radio einen nicht angesprochen hat, heute greift man eben auf Spotify zurück.

Ich denke, Radio muß sich wieder auf seine Stärken zurück besinnen, daran arbeiten und nicht immer wieder nach Ausreden suchen bezüglich der neuen Konkurrenz. Die gab es in irgendeiner Form schon immer in der Vergangenheit.

Es gibt so viele Radiomacher aus der erfolgreichen Pionierzeit des privaten Radios, die leider resignierend dem Radio den Rücken zugewandt haben weil sie mit den verschiedenen neuen Formatversuchen nicht einverstanden waren.

Vielleicht darüber mal nachdenken?!
Ihr Frank Dignaß

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