Jan-Uwe Brinkmann hat am 28. März seinen Posten als Geschäftsführer von Radio NRW mit sofortiger Wirkung aufgegeben. Brinkmann war im April 2015 zusammen mit Westfunk-Chef Sven Thölen zum Geschäftsführer beim Rahmenprogramm der NRW-Lokalradios ernannt worden. Vorerst wird Sven Thölen alleine Radio NRW leiten. Die Suche nach einem neuen Geschäftsführer, die schon eine Weile andauert, bekommt aber nun noch mehr Priorität.
Die Personalie wirft ein Licht auf die internen Probleme, die Radio NRW schon seit längerem plagen. Den Gesellschafterkreis bilden dort Bertelsmann, Springer und die NRW-Verleger wie die Funke Mediengruppe, die Rheinische Post, DuMont oder die Neue Westfälische. Dazu kommen die 45 Lokalsender mit ihren jeweiligen Betriebsgesellschaften (BG) und Veranstaltergemeinschaften (VG). An ersteren sind die NRW-Verlage und die Kommunen beteiligt, in den VGs sitzen wiederum zahlreiche Verbändevertreter. Das Lokalfunknetz vereint zudem Programme in ländlichen Regionen und Radiosender in Großstädten an Rhein und Ruhr. Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Sender. Hier einen gemeinsamen Nenner zu finden, zum Beispiel beim Thema DAB+ , ist eine komplexe und schwierige Aufgabe. Die nötigen Abstimmungsprozesse verlangen also nach ausgeprägten Vermittler-Qualitäten. Der scheidende Geschäftsführer hat den Kollegen von der Radioszene einen kleinen Einblick in die Probleme im NRW-Lokalfunksystem gegeben.
Im Februar konnte Radio NRW eine andere Baustelle schließen und den Posten des Programmdirektors, der seit dem Ausscheiden von Ingo Tölle im Frühjahr 2016 vakant war, mit Thomas Rump neu besetzen.