Hamburg: Letzter Sendetag für 917XFM – ByteFM startet am Montag auf UKW

Zum Jahreswechsel ändert sich in Hamburgs UKW-Radiolandschaft einiges. Heute steht der letzte Sendetag von 917XFM an. Der 2010 gestartete Ableger von Rock Antenne Hamburg, damals noch als Alster Radio firmierend, verabschiedet sich um Mitternacht nach elf Jahren für immer aus dem Äther. Von 17 bis 19 Uhr wird es am heutigen Silvestertag eine Abschiedssendung geben, von 22 bis 0 Uhr steht zudem als finales Goodbye eine Wunschsendung auf dem Programmplan. Und noch ein weiteres Programm muss sich heute Nacht aus dem Hamburger UKW-Band verabschieden. Um Mitternacht ist für FluxFM Hamburg erst einmal auf UKW Schluss. Der Hamburg-Ableger des Berliner Radiosenders war seit September 2020 auf der 104,0 MHz, die zuvor von Radio Hamburg jahrelang als zusätzliche Frequenz für die Innenstadt genutzt wurde, zu hören.

Die UKW-Frequenzen 91,7 MHz und 104,0 MHz gehen ab Januar 2022 an den Hamburger Radiosender ByteFM, der bereits seit 2008 als Internetradio auf Sendung ist. Diese Frequenzwechsel haben eine Vorgeschichte. Der Medienrat der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hatte im November 2019 die Hamburger UKW-Frequenzen im Rahmen einer Neuausschreibung kräftig umverteilt. FluxFM bekam im Zuge dieser Neuausschreibung die bis dato von ENERGY Hamburg genutzten UKW-Frequenzen (u.a. 97,1 MHz) zugewiesen. Der Sendestart von FluxFM Hamburg auf der 97,1 MHz war ursprünglich für August 2020 geplant. ENERGY Hamburg monierte allerdings Formfehler und zog mit Erfolg gegen die Frequenzvergabe vor Gericht. Das Radioprogramm, das seit 1995 in Hamburg on air ist, kann deshalb seine angestammten UKW-Frequenzen bis zur finalen Entscheidung weiter nutzen. Das Verfahren liegt mittlerweile beim Oberverwaltungsgericht Hamburg, dessen Entscheidung in der Causa für 2022 erwartet wird.

Als eine Art Zwischenlösung konnte FluxFM dann ab Mitte September 2020 im Rahmen einer Kooperation wie erwähnt die Cityfrequenz von Radio Hamburg nutzen – aber nur bis zum Jahresende 2021. FluxFM Hamburg will sich heute mit einer Spezial-Sendung zum Jahreswechsel von seinen UKW-Hörerinnen und -Hörern verabschieden. Das Hamburg-Programm wird als Webstream weitermachen, der u.a. über die Sender-App gehört werden kann.

Die Cityfrequenz von Radio Hamburg, die in den vergangenen rund 16 Monaten von FluxFM bespielt wurde, und die Cityfrequenz von 917XFM vergab der Medienrat der MA HSH im November 2019 an Byte FM, das dieses neu geschaffene Frequenzpaket nun nach dem Ablauf der vorangegangenen Lizenzperiode ab dem Jahreswechsel nutzen kann. Die Lizenz von 917XFM für die 91,7 MHz lief eigentlich erst zum April 2022 aus, Rock Antenne Hamburg gab die Frequenz aber früher zurück. Diese Frequenz soll den bisherigen Planungen zufolge künftig aus dem Stadtzentrum nach Bergedorf im Osten der Stadt zum Fernsehturm in Lohbrügge verlagert werden. Die UKW-Frequenz 104,0 MHz wird weiterhin vom Heinrich-Hertz-Turm in der Stadtmitte senden.

ByteFM startet am 3. Januar in Hamburg auf UKW


ByteFM wird am 3. Januar 2022 in Hamburg auf UKW loslegen – Programmstart ist um 13 Uhr. Der Sender wird primär von rund 7.600 Fördermitgliedern getragen, ist frei von Werbespots. Daran will ByteFM festhalten, auf der Hamburger UKW-Version sollen allerdings Sponsoren Patronate für manche Sendungen übernehmen können, das sagte ByteFM-Gründer und -Geschäftsführer Ruben Jonas Schnell im Gespräch mit Radioszene.de. In Berlin sicherte sich das Programm jüngst einen DAB+-Sendeplatz für den Multiplex auf Kanal 7 B – und auch in Hamburg ist eine DAB+-Verbreitung in Planung.

Der Sender, der im Hamburger Feldstraßenbunker zuhause ist, hat neun Festangestellte, die zusammen mit rund 100 freien Moderatorinnen und Moderatoren das musikjournalistische Programm stemmen. Auf Byte FM Hamburg soll es künftig lokale Inhalte geben – drei Mal die Woche ist im UKW-Programm morgens ein Kulturmagazin vorgesehen, in dem Kulturschaffende aus der Stadt als Interviewgäste zu Wort kommen werden. Zudem soll das Programm, das sich bisher aus Musiksendungen aus den verschiedensten Genres zusammensetzt, um Kulturnachrichten für Hamburg erweitert werden.

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