Prof. Dr. Jürgen Brautmeier, langjähriger Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), ist heute (19. Dezember) im Rahmen eines Empfanges in der LfM im Düsseldorfer Medienhafen aus seinem Amt verabschiedet worden.
Brautmeier (Jahrgang 1954) war seit Gründung im Jahr 1987 in der Medienanstalt tätig, zunächst als Leiter der Bereiche Recht, Technik, Aufsicht und Förderung, ab 1999 als stellvertretender Direktor. Im Herbst 2010 trat er sein Amt als Direktor an. Die Amtszeit Brautmeiers endet mit Ablauf des Jahres 2016.
Vor rund 130 Gästen aus Politik, Medien und Kultur sagte Prof. Dr. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der LfM‑Medienkommission, Brautmeier habe Medienanstalten „als Aufsichtsinstanz, aber auch als Ermöglicher von privaten Medienangeboten gesehen“. So habe er besondere Aufmerksamkeit etwa den regionalen Fensterprogrammen im Fernsehen zukommen lassen und sich für eine verbesserte Wettbewerbssituation des privaten Lokalfunks bei der Werbeakquisition eingesetzt: „Viele Akteure der Branche haben seinen Rat gesucht, erhalten und geschätzt“, sagte er.
Schwaderlapp wies auf die Bandbreite der Themen hin, für die sich Brautmeier eingesetzt habe. Er nannte neben den Belangen von traditionellen Medien wie TV und Hörfunk neue Themen wie die von der LfM getragene Stiftung für Vielfalt und Partizipation. Auch die Bedeutung von Zukunftsthemen wie Netzneutralität, virtuelle Medienplattformen und Informationsintermediäre habe Brautmeier früh erkannt. „Er sah auch, dass die 14 Landesmedienanstalten in vielen bundesweit relevanten Fragen einen gemeinsamen Kurs fahren und gemeinsame Entscheidungen fällen müssen, um auch künftig relevant zu bleiben.“
Auf die Verdienste Brautmeiers als Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Medienanstalten (DLM) zwischen 2013 und 2015 ging der jetzige DLM‑Vorsitzende Siegfried Schneider ein. Er sagte, Brautmeier habe viele Themen angestoßen: „Als DLM-Vorsitzender hat er die damals neue Gemeinsame Geschäftsstelle in Berlin mit Leben gefüllt und so dafür gesorgt, dass die Medienanstalten als zeitgemäße und handlungsfähige Aufsicht besser wahrgenommen wurden.“
Brautmeier sagte, er gehe in einer spannenden Zeit, in der noch viele Aufgaben zu erledigen sind. Er dankte den zahlreichen Weggefährten für die Unterstützung.
Den Reden und Grußworten vorgeschaltet war ein Symposium zum Thema „Rundfunk als öffentliche Aufgabe“. Es diskutierten unter der Moderation von Diemut Roether (epd Medien), Dr. Thomas Bellut (ZDF), Hans Demmel (n-tv), Prof. Dr. Justus Haucap (Universität Düsseldorf) sowie Prof. Dr. Jürgen Brautmeier. Zum Symposium wird in Kürze ein Bericht an dieser Stelle erscheinen, der die wichtigsten Aussagen enthält.
Nachfolger von Jürgen Brautmeier als LfM-Direktor wird Dr. Tobias Schmid. Er tritt sein Amt zum 1. Januar 2017 an.