Der 3. Juni 1998 ist ein Tag, der das Leben der Journalistin Miriam Arndts verändert. Ihre Mutter und ihre zweijährige Schwester sind in Würzburg in den ICE 884 gestiegen – auf dem Weg zu einem Klassentreffen in Dänemark. Am Ortsrand von Eschede entgleist der Zug und rast in eine Brücke. Es ist das größte Zugunglück der Nachkriegszeit. 101 Menschen sterben, 105 werden verletzt, viele von ihnen schwer. Miriam Arndts verliert an diesem Tag ihre Mutter.
Viele Jahre lang wollte sie sich nicht mit dem Zugunglück auseinandersetzen. Für den neuen NDR Podcast „Eschede. 25 Jahre danach“ erinnert sie sich an den 3. Juni 1998 und stellt Fragen: Was genau ist an dem Tag passiert? Wer war für den Unfall verantwortlich? Wie haben die Anwohner in Eschede den Tag erlebt und wie leben sie heute in einem Ort, dessen Name ein Synonym für eine Katastrophe geworden ist? Wie geht es Hinterbliebenen und Überlebenden heute?
Im Podcast spricht die Autorin mit Menschen, deren Leben sich durch das Zugunglück von Eschede für immer verändert hat:
Jörg Dittmann hat dem Zugbegleiter Bescheid gesagt, dass sich im ersten Waggon ein Metallteil durch den Boden gebohrt hat.
Heinrich Löwen, der bei dem Unglück seine Frau und eine Tochter verloren hat. Er ist Sprecher der „Selbsthilfe Eschede“.
Heinrich Lange, heute Bürgermeister von Eschede und damals Helfer der ersten Stunde.
Sylvia Dehler, die Miriam Arndts‘ Mutter im ICE gegenübersaß. Das sind nur einige Gesprächspartnerinnen Und Gesprächspartner, die die Autorin getroffen hat.
Auch Miriam Arndts‘ ganz persönliche Perspektive spielt im Podcast eine große Rolle. Sie verknüpft ihre Familiengeschichte mit den Schicksalen der anderen, findet Parallelen und Unterschiede. Zum ersten Mal liest sie selbst die Ermittlungsakten – und geht der Frage nach. „Was bleibt?“
Anlässlich des Jahrestags des Zugunglücks von Eschede sendet das NDR Fernsehen am 3. Juni um 23.30 Uhr „Die Narbe – Das Zugunglück von Eschede“ und im Anschluss daran um 00.00 Uhr „Eschede Zug 884“
Podcast: vom 1. Juni an in der ARD Audiothek