Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) hat in ihrer gestrigen Versammlungssitzung mehrheitlich beschlossen, Hannover als Verbreitungsgebiet für den Bürgerrundfunk im Hörfunk zu streichen. Die Entscheidung fiel knapp aus: 16 von 31 anwesenden Versammlungsmitgliedern stimmten für die Streichung von Hannover als Verbreitungsgebiet, 13 Mitglieder stimmten dagegen. Es gab zwei Enthaltungen.
Elisabeth Harries, Versammlungsvorsitzende der NLM: „In der Stadt und Region Hannover gibt es mehrere Initiativen, die sich mit großem Engagement für ein neues Bürgerradio in Hannover einsetzen. Dieses Engagement nimmt die Versammlung mit großer Anerkennung zur Kenntnis.“
Das Thema Bürgerradio Hannover wurde sowohl in den Ausschüssen der NLM als auch in der gestrigen Versammlungssitzung intensiv diskutiert.
Harries berichtet: „Die Versammlung hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, Hannover als Verbreitungsgebiet für Bürgerrundfunk im Hörfunk zu streichen. Die Streichung ist keine endgültige Absage an ein neues Bürgerradio in Hannover. Die Versammlung der NLM hat deswegen gleichzeitig beschlossen, die Entscheidung 2023 erneut zu überprüfen.“
Ausschlaggebend für die Streichung ist die finanzielle Situation der Niedersächsischen Landesmedienanstalt. Christian Krebs, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt erläutert: „Ein Bürgerradio in Hannover kostet die NLM über einen Zeitraum von zehn Jahren ca. 3 Millionen Euro. Da die NLM vor erheblich erweiterten Aufgaben u.a. nach dem Medienstaatsvertrag steht, lässt sich das aus heutiger Sicht nicht finanzieren, wenn sich die finanzielle Ausstattung nicht verbessert. Das ist im Moment nicht absehbar. Allerdings ist es uns wichtig zu betonen, dass die gestrige Entscheidung kein endgültiges ,Nein‘ zu Bürgerradio in Hannover ist, sondern ein ‚Jetzt nicht‘.“