OMS, ein Digital-Vermarkter, hinter dem 32 lokale und regionale Zeitungsverlage stehen, und die Nachrichtenagentur dpa kooperieren im Bereich Podcast.
Die dpa produziert im Auftrag der OMS einen soegannten White-Label-Podcast. Drei Zeitungsverlage (Medienhaus Aachen, Darmstädter Echo, NWZ) sind inzwischen mit eigenen Daily-News-Podcasts gestartet, die auf dem Rahmenprodukt der dpa basieren. Über die Audio-Plattform „Sonarbird“ können die überregionalen Nachrichten und Korrespondentenberichten der dpa durch lokale Inhalte der Verlage automatisiert erweitert werden.
„Wir wollen den Verlagen ermöglichen, mit geringstem Aufwand und möglichst niedrigem Personaleinsatz ein konkurrenzfähiges Produkt anzubieten“, sagt OMS-Geschäftsführer Wolfgang Schmitz-Vianden. Insbesondere kleinere Häuser hätten Audio zwar längst als Zukunftsfeld erkannt, scheuten aber noch den damit verbundenen Produktionsaufwand. Das nächste Ziel sei es, weitere Verlage – nicht nur aus dem unmittelbaren OMS-Umfeld – für diesen Weg zu gewinnen. „Wir möchten hier so schnell wie möglich eine national vermarktbare Reichweite anbieten, denn die Nachfrage aus dem Werbemarkt ist bereits da“, so Schmitz-Vianden weiter.
„Audio ist für uns ein strategisches Wachstumsfeld“, sagt dpa-CEO Peter Kropsch. „Wir haben im vergangenen Jahr mehrere erfolgversprechende Podcast-Projekte gestartet und arbeiten intensiv daran, diesen Bereich weiter auszubauen. Dabei ist die OMS mit ihren vielen Möglichkeiten ein idealer Partner für die dpa.“
Der „Frühnachrichten“-Podcast des Medienhauses Aachen nutzt zum Beispiel aktuell ausschließlich nationale Inhalte, erweitert um das Soundbranding des Verlags. Beim Darmstädter Echo, das zur Mainzer VRM-Gruppe gehört, heißt es werktäglich „Gude, Südhessen“. Die Darmstädter ergänzen in ihrem Podcast den dpa-Content um lokale Meldungen, die von einer Text-To-Speech Engine vertont werden. Bei der Nordwest-Zeitung in Oldenburg werden die überregionalen Beiträge der dpa mit lokalen Meldungen, die von Redakteuren gesprochen werden, kombiniert.
Die OMS erhofft sich durch die nun gestarteten Daily-Podcasts der Lokalzeitungen auch bessere Erkenntnisse darüber, welcher Aufbau bei solchen regionalen Newsformaten am besten angenommen wird. „Es war bisher eine bauchgestützte Diskussion, was hier wohl das beste Rezept ist. Diese Diskussion können wir jetzt – hoffentlich bald – auf der Basis von Zahlen führen“, sagt OMS-Geschäftsführer Wolfgang Schmitz-Vianden . Eine weitere wichtige Frage ist, ob Podcast-Hörer künstliche Stimmen – wie in Darmstadt praktiziert – annehmen.
Über die angesprochene Plattform „Sonarbird“ können auch native Werbeformen – also zum Beispiel von den Hosts gesprochene Werbebotschaften – fest in Podcasts eingebunden werden. Zudem können ältere Episoden laut OMS auf Knopfdruck mit aktuellen Werbemitteln versehen werden, ohne jede Episode einzeln bearbeiten zu müssen. „Damit wird zum einen Long-Tail-Content auch langfristig nutzbar und zum anderen sind wir mit dieser Technik auf allen Podcast-Plattformen kampagnenfähig“, so Schmitz-Vianden. Darüber hinaus sei über eine Schnittstelle zu Adswizz – einer führenden Online-Audio-Werbeplattform – auch adserverbasierte Dynamic-AdInsertion möglich.
Mitte Februar will OMS eine White-Label-Podcast-App bereitstellen, die optisch individuell auf jedes Medienhaus angepasst werden kann. „Wir sind überzeugt davon, dass es in Deutschland neben den großen Playern einen Platz für eine Podcast-App mit konsequent regionalem Fokus gibt“, sagt Schmitz-Vianden. Neben der Werbevermarktung biete die App auch die Möglichkeit, Podcasts in die Paid-Content-Strategie eines Verlages zu integrieren. In der geplanten App sollen zudem auch sämtliche Podcasts aus dem Apple-Katalog abrufbar sein.