Seit Freitag war das Hip Hop-Programm Peli One zeitweilig nicht mehr über DAB+ in Berlin, Hamburg und Brandenburg zu empfangen, gestern wurde der Sender dann wieder aufgeschaltet. Der zuständige Sendernetzbetreiber Media Broadcast bestätigte mittlerweile die zeitweise Unterbrechung der Programmverbreitung. „Grund waren Außenstände sowie mehrfach nicht eingehaltene Zusagen, diese zu begleichen. Seit dem 30. Januar sind, nach verspätet erfolgter Teilzahlung, die Peli One Programme in Berlin-Brandenburg und in Hamburg wieder zu empfangen“, erklärt dazu ein Unternehmenssprecher. Die Landesmedienanstalten Berlin-Brandenburg und Hamburg/Schleswig-Holstein seien mit dem Vorgang und der vorübergehenden Abschaltung von Peli One vertraut, heißt es weiter.
„Bei dem seit Monaten schwelenden Streit zwischen Peli One und Media Broadcast geht es um finanzielle Forderungen, die der Sender zum Teil für unberechtigt hält. Daher hatte der Sender die Rechnungen um die strittigen Posten gekürzt“, erklärt Peli One zu den Vorgängen. Eine Leitung, die der Programmheranführung vom Berliner Studio zum Heinrich-Hertz-Turm in Hamburg dienen solle, sei zwar seit Mai 2018 von der Media Broadcast berechnet worden, aber bis heute nicht aktiv. Nachdem diese Leistungen trotz Nichterfüllung durch Media Broadcast über Monate bezahlt worden seien, habe der Sender zwischenzeitlich das für die nicht erbrachte Leistung gezahlte Geld zurückgefordert und behalte derzeit Gelder in entsprechender Höhe zurück. Weiterer Streitpunkt sei die schlechte Empfangsabdeckung in Berlin und Brandenburg. Dies betreffe sowohl den Indoor- als auch den mobilen Empfang in Fahrzeugen. In Großraum Berlin bestünden beispielsweise in Spandau und Wannsee sowie in Potsdam massive Versorgungslücken. Noch schlechter sei der DAB+-Empfang durch die Sendeanlagen in Calau bei Cottbus und Frankfurt (Oder). „Für Cottbus denkt die Media Broadcast schon selbst über eine Veränderung nach, um den Indoor-Empfang in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs zu verbessern und in Frankfurt (Oder) konnten wir bei einem Test den Kanal 12D im Zentrum erst gar nicht finden“, beklagt Peli One-Geschäftsführer Jörg Wachsmuth. Die Peli One Medien GmbH, als Betreiberin von Peli One, habe daher für die beiden Senderstandorte eine Teilkündigung ausgesprochen, die aber inzwischen zurückgenommen worden sei.
„Darüber hinaus äußern wir uns grundsätzlich nicht öffentlich zu einzelnen Punkten in Vertragsstreitigkeiten mit Kunden. Die von Herrn Wachsmuth in einer bezeichnenderweise vom 29. Oktober 2019 datierten Pressemeldung vorgebrachten Vorwürfe sind haltlos und unseriös. Wir behalten uns juristische Schritte gegen Herrn Wachsmuth vor“, äußert sich der Media Broadcast-Unternehmenssprecher zu den von Peli One vorgebrachten Beschwerden.