Ab dem 20. Mai 2015 sind in Brüssel und Umland sieben flämische Privatradios über DAB+ zu hören. Auf Kanal 11 A können dann Club FM, Family Radio, Radio FG, Radio Maria, Radio Stad, Top Radio und VBRO Radio empfangen werden. Gesendet wird über den Mast in Sint Pieters Leeuw im Südwesten Brüssels und vom RAC-Gebäude in Zentrum der Stadt. Beide Anlagen werden vom Sendernetzbetreiber Norkring betrieben. Wenn sich noch weitere Programme für den Multiplex finden, plant Norkring das Sendernetz auf ganz Flandern auszuweiten. Ein solcher Ausbau rechnet sich aber erst ab mindestens 12 Programmen. Norkring erwartet für 2017 den Start in Antwerpen und Gent, für den möglichen flandernweiten Ausbau sind 20 Senderstandorte eingeplant.
Wie in Frankreich beteiligen sich auch in Flandern die großen Privatradios nicht am DAB+ Projekt. Die drei Sender mit landesweiter Lizenz – Q-music, Joe FM und Nostalgie Vlaanderen – fehlen.
Der flämische Radiomarkt wird von zwei Allianzen dominiert. Q-music und Joe FM gehören zur Medialaan, einem Gemeinschaftsunternehmen der belgischen Mediengruppen De Persgroep und Roularta. Hinter Nostalgie stehen die beiden anderen großen Verlagshäuser Corelio und Concentra.
Die Regionalsender sehen in DAB+ eine Chance den Wettbewerbsvorteil der großen Privatradios in Sachen Reichweite zu reduzieren. Diese haben wenig Interesse diese gute Position aus der Hand zu geben.
Seit Ende März betreibt auch der flämische Rundfunk VRT für rund drei Monate Testausstrahlungen in DAB +. Die VRT sendet ihre Programme in Flandern landesweit noch im alten DAB-Standard.