Großbritannien: Sportradio startet landesweit – kommt ein Times Radio?
Der erst 2018 gestartete Sporttalksender Love Sport Radio hat einen Sendeplatz im zweiten landesweiten, kommerziellen Digitalradio-Mux übernommen. Bisher war das Programm nur in London im terrestrischen Digitalradio präsent, dort ist auch weiterhin eine London-Version des Programms zu hören. Love Sport versucht nun im Sportsegment den Platzhirschen Talk Sport und BBC 5live Konkurrenz zu machen. Parallel zum landesweiten Start baut der Sender sein Programm aus und wird zu 40 weiteren englischen und walisischen Fußballklubs Fanshows ins Programm nehmen. Love Sport versteht sich als „the station giving fans a voice“. Nicht mehr landesweit zu empfangen ist hingegen Panjab Radio. Das Privatradio, das sich an Briten mit Migrationshintergrund im Punjab richtet, ist in den dritten London-Mux gewechselt, in der Hauptstadt ist es auch auf Mittelwelle 558 kHz zu hören.
talkRadio und die Times, die beide zu Murdochs NewsUK gehören, führen Gespräche darüber, wie man künftig stärker zusammenarbeiten kann, das berichtet der britische Branchendienst „RadioToday“. Die „Daily Mail“ hatte zuvor vermeldet, dass eine Umbennenung in „Times Radio“ anstehe, was die Mediengruppe aber gegenüber „RadioToday“ nicht bestätigen wollte und stattdessen betonte, dass man sich in einem ergebnisoffenen Prozess befinde. Die Radiostationen von NewsUKs Wireless Group teilen sich bereits mit den Redaktionen von Sun und Times ein Gebäude in London.
Zum Jahresende hat Wireless zudem mit Virgin Radio Groove einen weiteren Digitalradio-Ableger gestartet. Das neue Programm ist in London und Schottland via DAB+ zu empfangen. Damit belebt der Medienkonzern eine alte Radiomarke wieder – 2000 startete „The Groove“, aus dem 2004 Virgin Radio Groove wurde. 2008 wurde das Programm eingestellt.
Italien: Agnellis übernehmen Anteile an La Repubblica
Die italienische Unternehmerfamilie Elkann-Agnelli, die man vor allem als Anteilseigner von Fiat, Ferrari, Iveco und Juventus Turin kennt, übernimmt laut Presseberichten vom Monatsanfang für 102,4 Millionen Euro 43,78 Prozent an der Verlagsholding hinter den Zeitungen „La Stampa“ und „La Repubblica“. Verkäufer ist die Familie De Benedetti, die die „Repubblica“ seit 1976 besessen hatte. 2016 hatten der Repubblica-Verlag und der Verlag hinter „La Stampa“, an dem Fiat die Mehrheit hielt, fusioniert. Im italienischen Radiomarkt gehört die Mediengruppe mit Radio Deejay, Radio Capital und m2o zu den prägenden Akteuren.
Italien: Katholisches Radio sendet über DAB+
Seit Oktober ist inBlu 2000, das Radioprogramm der italienischen Bischofskonferenz, über das landesweite DAB+ Netz von Eurodab zu empfangen. inBlu liefert ein Rahmenprogramm für die diversen katholischen UKW-Lokalradios, Diözesansender und Pfarrradios im Land. Über Satellit, im Netz und via App ist es bereits rund um die Uhr zu empfangen, in Rom kann der Sender zudem mit der 96,3 MHz eine der vier UKW-Frequenzen des Vatikans nutzen. Über das rund 125 Senderstandorte umfassende Eurodab-Digitalradionetz wird auch schon Radio Vaticana Italia , das in Rom vom vatikanischen Staatsgebiet aus auf 103,8 MHz und 105,0 MHz zu hören ist, in ganz Italien terrestrisch verbreitet.
Slowakei: Radio Maria will auf UKW
Der slowakische Ableger des katholischen Radio Maria, der bisher nur im Netz sendet, möchte das UKW-Netz von Rádio Jazz übernehmen, die Medienaufsicht verweigert dem Deal aber bis dato ihren Segen, das meldet der Branchendienst Radia.sk. Die entsprechende Frequenzkette hat schon einige Formatwechsel hinter sich, von Mai 2017 bis Juni 2018 firmierte das Programm als Rádio Aktual, davor seit 2013 als Rocková Republika. Ein weiteres Rockformat hat sich mittlerweile aus dem von Anténa Rock dominierten Segment verabschiedet, die Classic Rock-Station Radio Aligator in Bratislava wurde bereits im April in Radio The End umbenannt und setzt nun auf ein Alternative-Musikformat für Hörer in den Dreißigern.
Luxemburg: Neue Frequenz für portugiesischsprachiges Programm
Radio Latina hat die UKW-Frequenz 91,7 MHz in Roost im Zentrum des Großherzogtums in Betrieb genommen, es ist die insgesamt siebte UKW-Frequenz des Senders. Ab den 1970er Jahren kamen zahlreiche Portugiesen als Arbeitskräfte nach Luxemburg, heute machen sie rund 16 Prozent der Bevölkerung aus. Bereits seit 1992 gibt es mit Radio Latina, das zum katholischen Medienhaus Saint-Paul Luxembourg gehört, in Luxemburg ein portugiesischsprachiges Radioprogramm.