Die schwedische Regierung aus Sozialdemokraten und Grünen legt Pläne für eine Abschaltung von UKW und einen Wechsel auf DAB+ auf Eis. Das bestätigte Kultusministerin Alice Bah Kuhnke in einem Gastbeitrag in der schwedischen Tageszeitung „Svenska Dagbladet“. Ein Hauptproblem sei, dass bei einer Umstellung rund 10 Millionen UKW-Empfangsgeräte ersetzt werden müssten. Auch stehe es in Frage, ob es genug Nachfrage seitens der Nutzer für einen Umstieg gebe.
Die Vorgängerregierung hatte 2013 einen Bericht in Auftrag gegeben, der im Dezember 2014 präsentiert wurde. Er sah vor, dass DAB+ Ende 2016 in den Regelbetrieb gehen und 2022/24 das UKW-Band abgeschaltet werden sollte.
Die schwedische Radioindustrie, die Mediengruppen MTG und SBS wie auch das öffentlich-rechtliche Radio, reagierten enttäuscht auf die aktuelle Entscheidung.
Schweden will die Entwicklung in Europa und besonders im Nachbarland Norwegen beobachten. Norwegen plant 2017 Teile des UKW-Rundfunks abzuschalten und auf das Digitalradio zu setzen.