Großbritannien hat seit heute ein neues landesweites Digitalradioprogramm – Union JACK. Der neue Sender spielt ausschließlich britische Popmusik und liefert quasi den musikalischen Soundtrack zum Brexit. Der Name ist eine Kombination aus der Bezeichnung für die britische Flagge, dem Union Jack, und der Radiomarke Jack FM, die ihren Ursprung in Kanada hat und für ein Format mit einer deutlich breiteren Rotation an Musiktiteln („playing what we want“) steht. Wie der „Guardian“ berichtet, richtet sich die neue Station an Hörer zwischen 40 und 54, die britische Musikklassiker und aktuelle britische Musik mögen. Es handelt sich um einen Ableger des bereits 2007 gestarteten Lokalradios Jack FM aus Oxford. Motto des Senders ist „Playing the Best of British“. Zugegeben, wenn man bedenkt, wie stark britische Pop- und Rockmusik die internationalen Musikcharts in den letzten Jahrzehnten prägte und noch immer prägt, dann ist diese Selbstbeschränkung keine allzu große Einschränkung für die Musikplaner des Senders.
Die Markenrechte an Jack FM liegen bei einer kanadischen Firma, für Großbritannien und Europa hat sie der Betreiber des Oxforder Jack FM, Oxis Media, erworben. Hinter Oxis Media steht u.a. der frühere Geschäftsführer des britischen Privatradios Absolute Radio, Donnach O’Driscoll. Man wolle das reiche britische Popmusikerbe feiern und neue Talente entdecken. Noch unklar ist, ob das neue Programm künftig moderiert sein wird.
Union JACK sendet über das in diesem Jahr gestartete zweite Digitalradionetz für Privatradios. Der Sender nutzt allerdings den Übertragungsstandard DAB+. Der ist zwar in Deutschland üblich, Großbritannien setzt aber weiterhin hauptsächlich auf das in Deutschland bereits ausgemusterte ältere DAB. Nicht alle Digitalradioempfänger im Vereinigten Königreich werden also Union JACK auch wiedergeben können. Es ist allerdings bereits das vierte Programm im zweiten Digitalradiosendernetz, das den DAB+ Standard nutzt. Daneben wird Union JACK auch über die britische Radioplayer-App, im Netz und zusätzlich über eine eigene App verfügbar sein.