Am frühen Morgen sind Redakteur:innen von Antenne Düsseldorf und Radio MK in Iserlohn in den Warnstreik getreten. Damit haben sich unmittelbar vor der nächsten Runde der Gehaltstarifverhandlungen im NRW-Lokalfunk bereits Beschäftigte von 13 Sendern an einer landesweiten Streikwelle beteiligt. Zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen hat der Deutsche Journalisten-Verband in NRW (DJV-NRW).
„Es ist beeindruckend, wie entschlossen die Lokalfunker:innen für ein besseres Tarifangebot und mehr Wertschätzung kämpfen und wie Beschäftigte Woche für Woche jeweils an einem anderen Sender in NRW die Arbeit niederlegen. Da hat sich viel Frust aufgebaut“, betont DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Es zeigt sich immer klarer: Die Arbeitgeberseite hat sich mit dem lächerlichen Angebot von umgerechnet nur einem Prozent Gehaltserhöhung pro Jahr gehörig vergaloppiert. Bei der nächsten Verhandlungsrunde am 26. August besteht für die Arbeitgebervertreter der Tarifgemeinschaft Lokaler Rundfunk (TGL) die Gelegenheit, zu einer vernünftigen Verhandlungsbasis zurückzukehren. Wir sind zuversichtlich, dass das gelingt.“ Der DJV geht unter anderem mit der Forderung nach einer linearen Erhöhung im Volumen von 12 Prozent und einer angemessenen Inflationsausgleichsprämie in die Verhandlungen.
Bei Radio MK in Iserlohn begann der Warnstreik heute früh um 4:15 Uhr und dauert bis Freitag, 3:45 Uhr. Bei Antenne Düsseldorf hat der DJV-NRW von 5 Uhr bis 12 Uhr zum Ausstand aufgerufen. Die Beschäftigten von Antenne Düsseldorf treffen sich ab 9 Uhr zu einer Streik-Infoaktion am Schadowplatz in Düsseldorf, in Iserlohn gibt es ebenfalls ab 9 Uhr einen Streik-Infostand gleich gegenüber dem Sender (Poth 2).
Die Proteste gehen in die fünfte Woche. Zuletzt hatten in der vergangenen Woche eintägige Streiks bei Radio Köln und Radio Siegen für Programmausfälle gesorgt. Zuvor legten auch Beschäftigte bei Radio Leverkusen, Hellweg Radio, Radio Bochum, Radio Essen, Radio Emscher-Lippe und Radio K.W. (Kreis Wesel), Radio Wuppertal, Radio Ennepe Ruhr und Radio RSG die Arbeit nieder.