Die Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) hat das Sendenetz für Digitalradio DAB+ weiter ausgebaut und Sender in Sulden und Pfelders in Betrieb genommen. Über 92 Digitalradio-Standorte werden nun 99,6 Prozent der Bevölkerung Südtirols mit 22 Hörfunkprogrammen versorgt.
Auch das digitale Sendenetz der 13 lokalen Privatradios wurde von der RAS erweitert. Nun können auch im Ahrntal, in Pfunders, Sulden, Pfelders, St. Pankraz, Pragsertal und im oberen Pustertal die 13 lokalen Privatradios über DAB+ empfangen werden. Somit können 95 Prozent der Südtiroler Bevölkerung 35 Digitalradioprogramme empfangen.
In Italien wird in einem Jahr, ab Januar 2020, der Verkauf von Radiogeräten mit digitalem Empfangsteil verpflichtend. Vor einigen Tagen hat die EU den neuen Kodex für die elektronische Kommunikation beschlossen, mit dem der Einbau von Digitalradios auch in Neuwagen verpflichtend wird.
Für die RAS wäre ein Umstieg von UKW auf DAB+ lohnend. Für die landesweite Verbreitung von drei UKW-Programmen betreibt diese insgesamt 212 Sendeanlagen. Über nur 92 Sendeanlagen kann hingegen Südtirol mit 22 Digitalradioprogrammen versorgt werden. Die Verbreitungskosten für jedes Radioprogramm könnten somit um mehr als 90 Prozent gesenkt werden, rechnet die RAS vor.
RAS dünnt UKW-Netz aus
Die RAS kündigt an, dass weitere 22 UKW-Sendeanlagen mit geringer Sendeleistung an sieben Senderstandorten abgeschaltet werden. Dadurch sollen sowohl Betriebs- als auch Wartungskosten eingespart werden. Betroffen sind die Anlagen in Aberstückl Sarntal, Graun Reschen, Kurzras Schnals, Prags, Ratschings, Ritten Afing und Welschnofen. Die Abschaltung erfolgt am 11. Dezember.
„Um landesweit die UKW-Sendenetze in vollem Umfang weiter betreiben zu können, müsste die RAS die mittlerweile mehr als 30 Jahre alten Sendegeräte ersetzen. Werden UKW-Anlagen jetzt abgeschaltet, können die frei werdenden Geräte als Ersatzteile für noch bestehende Anlagen verwendet werden“, heißt es in der Pressemitteilung der RAS. Die UKW-Grundversorgung bleibe jedoch weiterhin garantiert. Der UKW-Empfang der Programme Ö1, ORF Radio Tirol, Ö3 und Radio Rumantsch wird in den betroffenen Gebieten in verminderter Qualität über weiter entfernte Senderstandorte möglich bleiben.