Für die über 500 Beschäftigten der im Tarifverband Privater Rundfunk (TPR) zusammengeschlossenen Rundfunksender ist am 22. März 2016 die erste Runde der Tarifverhandlungen zu Ende gegangen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Journalisten-Verband fordern eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent ab April 2016 bei einer Laufzeit von einem Jahr.
Der TPR hat ein Gegenangebot für eine Laufzeit über zwei Jahre vorgelegt. Für 2016 bietet er nur eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro, erst 2017 sollen die Entgelte dann um 2 Prozent steigen. Zudem fordert der TPR, die Tarifgruppen 1 bis 4 grundsätzlich abzuwerten, in dem Aufstiege in höhere Entgeltgruppen verzögert werden oder ganz ausbleiben sollen.
„Das Angebot des TPR ist inakzeptabel. Die Privatsender im TPR stehen wirtschaftlich gut da. Das verdanken sie den Beschäftigten, die das Programm machen und die Umsätze erwirtschaften. Dauerhaft wirkende und vor allem kräftige Tariferhöhungen sind also mehr als angebracht. Stattdessen versuchen die Sendervertreter, eine Erhöhung von 2 Prozent auf 24 Monate zu verteilen, also zu halbieren. Die Einmalzahlung in Höhe von rund 0,5 Prozent über zwei Jahre macht das Angebot auch nicht attraktiver. Der TPR muss deutlich nachlegen, wenn er zu einem Tarifergebnis kommen möchte, wir wollen mehr für die Kolleginnen und Kollegen erreichen“, erklärte ver.di- Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Die Verhandlung wird am 7. April 2016 in Berlin fortgesetzt.
Zum Tarifverband Privater Rundfunk gehören unter anderem die landesweiten Radiosender in Hessen, NRW, Baden-Württemberg und Bayern. Der Tarifvertrag zwischen dem TPR und ver.di hat zudem ausstrahlende Wirkung auf andere Privatradios. So wird gerade in Weimar mit Antenne Thüringen über die Übernahme des Flächentarifvertrags verhandelt.