Der Verband unabhängiger Musikunternehmen e. V. (VUT) hat die Social Media-Kampagne #mehrvielfaltimradio gestartet. Seine Kritik richtet sich vor allem an die öffentlich-rechtlichen Sender.
„Mit öffentlichen Geldern wird Formatradio betrieben und die kulturelle und musikalische Vielfalt eingeschränkt“, erklärt Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT. Es fehle den Sendern an Mut, der vorhandene kulturellen Vielfalt auch einen prominenten Platz im Radio einzuräumen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk setze stattdessen auf Dauerrotation und Mainstream. Gerade junge Künstler ohne Major-Vertrag finden kaum ihren Wegen ins Radio. Die Relevanz der Independents auf dem Musikmarkt müsse sich auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk widerspiegeln. Nur 7 der 100 meistgespielten Titel im Radio 2015 kamen von unabhängigen Künstlern, die nicht bei den marktbeherrschenden Konzernen Universal, Sony oder Warner unter Vertrag standem. Die von kleinen und mittelständischen Musikunternehmen produzierte Musik sei im Rundfunk massiv unterrepräsentiert. Einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent der verkauften Musikaufnahmen stehe lediglich ein Anteil von 5,5 Prozent der gespielten Songs im gesamten Radioprogramm gegenüber.